Der Rechtsruck und die Arbeiterklasse: Reaktionäre Hinterwäldler?
Der Rechtsruck und die Arbeiterklasse: Reaktionäre Hinterwäldler?
In den populären Rechtsextremismus-Analysen steckt viel Verachtung für die arbeitenden Klassen – und eine Verniedlichung des Faschismus.
Arbeiterklasse, das sind ja alle, sagen wir es einmal ganz grob, die ihre Arbeit nicht im Homeoffice erledigen können und bei denen es wirtschaftlich knapp ist, das können vom Regalschichter über die Kassiererin, den Lkw-Fahrer, die Montagearbeiterin am Fertigungsband alle möglichen Menschen sein, vom Elektroinstallateur bis zu den Leuten, die die Glasfaserkabel verlegen.
Zu welcher Klasse gehören denn dann all die Menschen auf die das nicht zutrifft, die aber trotzdem auf Lohnarbeit angewiesen sind weil sie nicht von Kapitalerträgen leben können?
Kleinbürger, im klassischen Jargon, oder?
Nein, nicht abgeholte die um ihren Lebensstandard bangen, welcher bei vielen massiv rückläufig ist, und das trotz ehrlicher und harter Arbeit. Das diese Situation maßlos von Extremisten ausgenutzt wird war absehbar.
Wer Nazis wählt, findet Nazis geil und will, dass Nazis Nazidinge tun. Hör auf mit dem Bullshit von wegen NiChT aBgEhOLt. Und das kommt von einer gebürtigen Ossi.
Unser Maler ist ein netter Mensch, er ist weder ausländerfeindlich noch hat er was gegen Juden. Er wählt die AFD, weil er es wichtig findet, zu wählen und weil die ihm versprechen, mehr auf seine Bedürfnisse als armer Schlucker einzugehen.
Das macht ihn aus meiner Sicht vielleicht uninformiert und TicToc-Manipuliert, aber ihm zu unterstellen, dass er Nazis geil findet, ist Schwachsinn.
Irgendwie paradox, dass wegen mangelnder linker Politik und fehlgeschlagener konservativer Politik rechtsextrem gewählt wird.