Erst Bus, dann Bahn und danach eine Seilbahn-Fahrt - das ist die Vision von Verkehrsminister Wissing für den Nahverkehr in Städten. Auf dem Cable-Car-World-Kongress wird diskutiert, ob damit Lücken im Angebot geschlossen werden können. Von S. Dörr.
Ich hab eine Idee: Wir machen die Seilbahnen größer, damit mehr Leute drin Platz haben. Statt Seilen nehmen wir stabile Schienen, dann könnte die Bahn schneller fahren.
Ich würd das ganze statt Seilbahn dann Schienenbahn nennen.
Je nach Ort könnten die Schienen vielleicht sogar unterirdisch verlegt werden.
Wissings Taktik ist also einfach massenhaft unsinnige Vorschläge zu machen um sich nicht mit realistischen Lösungen zu beschäftigen.
"Technologieoffen" wird mal wieder synonym zu "Realitätsverweigerung" während Städte wie Paris oder Barcelona mit pragmatischen Lösungen um die Welt gehen.
Das trifft den Nagel auf den Kopf. Die Irrwege, die unser Verkehrsminister begeht um auch ja nicht aus versehen mal einen Treffer zu landen sind unfassbar. Demnächst wirbt er noch für U-Boot-Verkehr im Rhein oder Heißluftballons für Gütertransporte.
Wie wär es mit einem Rohrpostnetz durch die ganze Stadt, für den Personen- und Güterverkehr? Oder gigantischen, unterirdischen Rolltreppen, um an der Oberfläche mehr Platz für Autos zu haben?
So weit musst du gar nicht schauen. Koblenz ist gewissermaßen ein Beispiel, wo Seilbahnen sehr hilfreich sein können. Halt nicht als Grubdlage, sondern für Sonderfälle.
So neu ist das nicht, wurde schon vor vielen Jahren von einem Gemeinderat für unsere Kleinstadt vorgeschlagen.
Grundsätzlich könnte so was ja auch eine praktische Ergänzung sein.
Bei Wissing ist das aber mit Sicherheit nur eine willkommene Ablenkung von seinen eigentlichen Problemen.
Nimm einfach mal richtig Kohle in die Hand und baue die Fahrrad Infrastruktur richtig aus, kostet von allen verkehrspolitischen Maßnahmen am wenigsten und bringt die größten Vorteile.
Konträr zu den ganzen Experten hier hat ein Kommilitone von mir seine Bachelor-Arbeit in der Stadtplanung über das Thema Seilbahnen in Städten geschrieben und ist meiner Erinnerung nach auf den Schluss gekommen dass das sehr smarte Lösungen für verzwickte Situationen sein können. Auch in Deutschland...
Manchmal zählt halt auch, wer etwas sagt. Wenn jemand, der seit Jahren aktiv vernünftige Lösungen für den modernen Stadtverkehr verhindert und sabotiert dann plötzlich mit Seilbahnen um die Ecke kommt, dann darf man misstrauisch sein. Wenn ein BA-Student der Stadtplanung in seiner Abschlussarbeit hingegen zum Schluss kommt, dass in Stadt x ein Seilbahnprojekt aufgrund besonderer Umständ Sinn ergeben könnte, dann ist das doch etwas anderes.
Also ich fand eigentlich alles was in dem Artikel steht ok. Das Wissing die Hure der Autolobby ist hat doch damit nichts zu tun. Ich finde die Kommentare einfach undifferenziert und undifferenziertheit vergiftet Diskurse.... Ein Fakt der oft und zurecht bei konservativen/rechten Parteien kritisiert wird, da dies in Endeffekt unsere Gesellschaft und Demokratie schwächt.
Daran hab ich, trotz meines Beitrags, keine Zweifel.
Meine Zweifel gelten eher Wissing, für den so eine Lösung, trotz der eingeschränkten Einsatzmöglichkeiten, eine willkommene Ablenkung ist, um mit dem Slogan "Technologieoffenheit" andere notwendige Reformen unter den Tisch zu kehren.
Verzwickt ist hier in Deutschland vor allem die Situation mit NIMBYs — auch in Bezug auf Seilbahnen, wie wir vor einigen Jahren in Wuppertal leider aus erster Hand erfahren durften.
Ja, die Kommentare sind teilweise echt nur Dampf ablassen, ohne sich wirklich sinnvoll mit der Materie zu beschäftigen.
Seilbahnen können in Nischensituationen tatsächlich ein super Bestandteil des ÖPNV sein. Kaum Platzbedarf, fährt (je nach System) durchgängig, also keine Wartezeit wie bei Bussen, höher Personendurchsatz, etc. Seilbahnen sind ja auch in manchen Städten auf der Welt so im Einsatz, ist jetzt nichts bahnbrechend (ha!) Neues.
Und es ist ein Seilbahn-Kongress. Wie Wissing da "Schirmherr" wurde kann ich nicht beurteilen, vielleicht ist es purer Lobbyismus. Aber es ist auch total plausibel, dass der Kongress halt einfach den Verkehrsminister für eine kurze Rede etc ergattern konnte. Und was soll man dann sagen "danke für die Einladung liebe Seilbahnfreunde, aber ihr Produkt ist scheiße"?