Seit Corona gehört das Homeoffice zum Alltag - und immer mehr Firmen sparen Bürofläche ein. Zum Beispiel TUI: Feste Arbeitsplätze gibt es beim Reisekonzern nur noch für einen Teil der Belegschaft. Von Annette Deutskens.
Das hört sich nach einem gelungenen Konzept an, bei dem alle profitieren. Immerhin werden ja auch 2 alte Gebäude nicht mehr genutzt, was Fixkosten drückt.
...und so ein Desk-Sharing-Programm zum buchen ist auch keine Raketenwissenschaft (wird bei uns auch erprobt). Das hat also durchaus Vorbildcharakter, finde ich.
Das hatten sie bei IBM hier in Hamburg am Berliner Tor in den Neunzigern auch schon mal gemacht, da hat jeder angestellte einen Rollwagen für seinen Kram, aber keinen eigenen Schreibtisch bekommen. Produktivität sank und Unzufriedenheit stieg. Dann haben sie es wieder gelassen.
Die 90er waren auch zugebenermassen weniger kompakt und mobil. Da wurde ja noch mit Akten und Ordner gearbeitet. Was brauchste du Heute noch ausser deinem Lappy?
Wie wurden denn da Arbeitsplätze belegt? First come, first serve (fcfs) oder konnte man reservieren?
Hab auch mal in einem Unternehmen gearbeitet, in dem Desksharing im Modus fcfs eingeführt wurde - das führte dazu, dass die Leute morgens immer früher anfingen und sich regelrechte Rennen zu den guten Plätzen geliefert haben. War seeehr unbeliebt.
Das ist eine reine Kosteneinsprungsmaßnahme. Nur weil es zusammen mit dem Betriebsrat entworfen wurde, heißt nicht, dass für die einzelnen Mitarbeiter wirklich von Vorteil ist, sondern nur dass ein Kompromiss gefunden wurde.
Vorteilhaft wären Büros, bei denen in der Größe und Zusammensetzung darauf geachtet wird, wie die Mitarbeiter dort zusammenarbeiten. Diejenigen, die den ganzen Tag am Telefon oder in Onlinemeetings sind, sollten nicht mit denen in einem Raum sitzen, die konzentriert und in Ruhe arbeiten müssen. Dazu gehört für die meisten auch eine angenehme Atmosphäre, in der sie sich wohl fühlen.
Als Homeoffice-Fan sage ich dazu: Macht bei deren Geschäftsmodell auch Sinn. Sie bieten ja weiterhin die Möglichkeit sich einen Büroplatz zu nehmen wer will. Und den kann man oftmals, wenn man möchte, monatelang am gleichen Platz buchen, wenn man beim Reservieren immer schön frühzeitig jede Woche im voraus reserviert. Ist nur nichts für mich. Ich hab meinen eigenen Homeoffice-Platz richtig gut eingerichtet, sehr großer höhenverstellbarer Tisch und professionellen bequemen Bürostuhl über kleinanzeigen geschossen, von Arbeit habe ich sogar einen sehr guten Monitor, Maus und Tastatur gestellt bekommen. Was will man mehr?
Meckern werden sicherlich diejenigen, die nie den Vorteil von papierlosen Büros akzeptieren konnten.
Und Büros brauchen eigentlich nur die Verwalter, wenn man mal ehrlich ist. Diejenigen, die Schnittstellen zu realen Arbeiten bilden.