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Repariert ihr manchmal Dinge?

Versucht ihr Dinge zu reparieren? Oder weg damit und neu kaufen? Was habt ihr zuletzt repariert? Was treibt euch an beim reparieren? Oder habt ihr da keinen Nerv für?

Ich repariere sehr gerne alles mögliche. Zuletzt war mein Zelt dran. Da war eine Stange gebrochen und einen kleineren Riss hatte es auch. Ich möchte durchs Reparieren Konsum und damit Ressourcenverbrauch vermeiden.

Es gibt auch !reparieren@feddit.de, wer mal reinschauen mag.

68 comments
  • Ich repariere sehr viele Dinge und habe mich dafür auch entsprechend ausgerüstet. Das liegt wohl einfach daran, dass ich in sehr ärmlichen Verhältnissen (Sozialwohnung ohne Taschengeld und arbeitslose Mum) aufgewachsen bin und wenn ich etwas haben wollte, musste ich es defekt kaufen weil einfach nie Budget für irgendwas da war.

    Mittlerweile geht es mir finanziell richtig gut, aber ich hab' immer noch die Einstellung beibehalten, Geld zu sparen. Warum sollte ich mir ein Smartphone für 600€ kaufen, wenn ich das auch für unter 100€ auf eBay bekomme und nur das Display tauschen muss?

    Was ich so an repariertem Zeug zu Hause habe:

    • Hitachi Ghettoblaster von 1986: Brauchte nur ein paar neue Fader und die Mechanik des Kassettendecks ließ sich leicht mit Kaisernatron und Sekundenkleber reparieren.
    • Sony PlayStation 2: Brauchte nur ein neues Netzteil und einen neuen Lüfter und ein bisschen Tweakerei an den CD/DVD-Laser-Trimpots.
    • IBM ThinkPad A22p: Benötigte nur einen neuen Powermanagement-Chip, damit es wieder startet. Gut zum Retro-Zocken.
    • Sony PlayStation 3 (die große mit dem Klavierlack): Ist immer wieder eingefroren, also hab' ich da die alten TOKIN-Kondensatoren ausgelötet und neue SMD-Elkos als Ersatz wieder eingelötet, läuft seitdem stabil.
    • Hitachi TX200 Heimkino-Beamer: Hat eine Blende vor der Lampe die sich öffnet und schließt um den Schwarzwert anzupassen. Die wird mit einem Plastikzahnrad angetrieben was aufgrund der Hitze der Lampe reißt. Hab in einem polnischen Shop ein Zahnrad aus Metall anfertigen lassen, läuft seitdem auch problemlos.
    • Microsoft Xbox (die erste): Hat nur neue Kondensatoren gebraucht, um wieder zu starten.
    • Samsung Galaxy S8: Displayglas war gerissen, aber das Display selbst war noch ok. Hab ich zu ElComLux geschickt - sehr zu empfehlender Handyshop. Die packen das Ding in einen Deep Freezer, lösen die Glasschicht vom Display und kleben eine neue drauf. Das Ding sieht aus wie frisch aus dem Laden für sehr wenig Geld.
    • SuperMicro X10DRi-Motherboard: Hab einem Datacenter ein Server-Mainboard abgekauft was einen kleinen Fehler hatte (Aspeed-Chip auf dem MoBo defekt). Hab das kleine BGA-Ding dann ausgelötet und einen neuen reingelötet. Läuft wie eine Eins und ich hab nen dicken Gaming-PC mit zwei Xeon-Prozessoren.
    • Asus Nexus 7 Tablet: War nur das Flachbandkabel für die Sensoren defekt. Neues eingebaut und Android 11 drauf, nun ist das ein gutes Gaming-Tablet.
    • Roland MC-303 - interessante kleine Drum Machine. Meine brauchte ein paar neue Buttons, da die alten ausgeleiert waren (da hatte der Vorbesitzer wohl ein paar fette Musiksessions gestartet :). Benutze ich ab und zu als kleines MIDI-Keyboard.
    • Controller - bei den ganzen Spielekonsolen braucht man auch Controller und für alte Controller in gutem Zustand werden gerne Mondpreise verlangt. Ich hab mir da sehr viele Ersatzteile auf Aliexpress bestellt (Gehäuse, Buttons, Trimpots etc..) und ein paar richtig kaputte Controller auf eBay gekauft von denen ich nur die Boards brauchte. Elektronik in neue Innereien rein, alter Schrott weggeworfen - Profit. Es gibt da z.B. für die Xbox 360-Controller auch sehr coole inoffizielle Gehäuse in Farben wie Gold-Orange, die es so nie offiziell zu kaufen gab. Das sieht schon sehr geil aus.

    Es gibt hier wahrscheinlich noch deutlich mehr Dinge, aber die fallen mir nicht alle ein. Aktuell habe ich hier eine PlayStation 4 Pro liegen, die einfach nur blau blinkt und nicht startet. Ich vermute hier hat sich ein Bauteil auf der Hauptplatine verabschiedet (könnte z.B. die Ansteuerung des RAMs oder einer der RAMbausteine selbst sein). Da spare ich gerade für eine USB-C-Wärmebildkamera, damit ich das mal fixen kann.

    Ich hab mich für solche Zwecke zu Hause auch mit drei Geräten von Aoyue ausgestattet: Eine Lötstation mit Heißluftaufsatz zum BGA-Auslöten, eine Entlötpumpe und einen Preheater für größere Boards die viel Wärme schlucken (die PlayStation 3 z.B.). Das Triplet ist echt Gold wert, damit hab ich schon so viele Sachen repariert! Beste Investition die ich je getätigt habe.

  • Ich bringe mir gerade löten bei.

    Mein Sohn hat einige elektrische Spielzeuge (Bohrmaschine, Seifenblasenmaschine...) bei denen aufgrund von zu hartem Spielen Kabel von den Kontakten abreißen. Ist schnell gemacht und kein Rumgeweine wegen kaputtem Spielzeug ist super.

    Ansonsten wird alles was aus Holz ist gepflegt und repariert.

    Als Radfahrer bin ich sowas wie eine Radwerkstatt für Freunde und Familie.

    Macht alles Spaß und man lernt immer dazu.

  • Kommt drauf an, was es ist. Bei Kleinelektro wird's mir oft zu fummelig, und dann sind die Kosten auch so gering, dass es sich kaum lohnt. Klar hab ich mal ein neues Kabel an meine Maus gelötet, aber das war an einem Sonntag früh. Machste nix.

    Wenn es größere Sachen sind, häng ich mich da schon rein. Zuletzt hab ich meine Katzentreppe gefixt (paar Schrauben und Kabelbinder) und den Schlauch von der Waschmaschine ersetzt, der alte war spröde und es hat geleckt.

  • Ja, sehr oft sogar. Hauptsächlich an Autos aber ich schraube gelegentlich auch an Fahrrädern, Computern und (wenn es sein muss) Handys. Für mich ist das in erster Linie Hobbysache und ich sehe es auch nicht ein, in einer Werkstatt ein vielfaches des Ersatzteilpreises zu bezahlen. Als Bonus gibt es im Nachhinein ein gutes Gefühl, wenn man etwas selbst repariertes wieder benutzen kann :)

  • Regelmäßig, ja. Aktuell liegt ein altes Amazon-Tablet bei mir rum, da warte ich auf die Ersatzteile aus China. Ich würde ja auch innerhalb der EU einkaufen, aber vielleicht kennen das geneigte Reparateur:innen auch: Entweder gibt es das Ersatzteil nicht in der EU oder der Preis übersteigt locker das Zehnfache des Preises aus China.

    Zuletzt habe ich den CD-Walkman einer Freundin repariert. Sie hatte Batterien im Gerät vergessen, die ausgelaufene Säure hat das Kabel des Negativpols vom Batteriefach zur Platine komplett zersetzt. Fix ausgelötet und Ersatz eingelötet und das Gerät läuft wieder. Ansonsten führe ich so auch gerne Upgrades durch: Mein Thinkpad, welches HD-Ready war, wurde für 50 € mit einem neuen Full-HD-Bildschirm versorgt.

    Ich finde, das Reparieren macht Spaß und befreit ungemein: Ich habe sowieso den Drang Dinge zu zerlegen und zu verstehen, da kommt es nur gelegen, dass etwas kaputt ist und ich einen Grund habe es einfach auseinander zu nehmen, denn es ist ja eh schon kaputt und ich kann nicht noch mehr zerstören, im Gegenteil. Der Ansatz hat für mich eine Hemmschwelle abgebaut, die mich meist davon abgehalten hat eine Reparatur selbst zu versuchen.

    Achso, nur von Netzteilen lasse ich partout die Finger. Dafür traue ich meinen Elektronik-Kenntnissen nicht genug.

  • Ja, durchaus, habe schon diverse Akkus gewchselt (akkuzellen tauschen bzw Fehlersuche traue ich mich nicht ran, keine Ahnung davon - auch wenn ich mit Elektrik egtl um kann), für den Nachbarn einen Häcksler wieder flott gemacht (Messer gangbar gemacht und geschärft), neue Elkos in eine Jalousiesteuerung eingelötet (geplante Obsoleszenz des Herstellers).

    !reparieren@feddit.de gleich mal abboniert :)

  • Ich entdeck gerade die Möglichkeiten des Stickens und Nähens. Eigentlich hab ich damit erstmal nur angefangen gehabt um mir ein paar Band-Patches auf einen Sonnenhut zu nähen. Aber nun ist die Feststellung, dass das Thema eigentlich recht unkompliziert ist. Und hier liegen so 1-2 Jeans halb auf dem Weg zur Altkleidersammlung oder zum Müll rum, weil da irgendwo nen kleines Loch ist oder nen Riss an einer unangenehmen Stelle ist.

    Das ist nach jetzigem Wissen eigentlich 1-2 Stunden Aufwand und danach ist die Hose wohl wieder in Ordnung. Und es gibt dem Ding irgendwie Charakter. Ja, das ist dann eine Hose mit einem grimmigen, aufgenähten Pinguin mit einem Messer, oder sowas dämliches. Warum nicht? Spart mir Geld und uns allen Rohstoffe.

    Ansonsten bin ich mit der Reparierbarkeit meiner Kopfhörer echt zufrieden. Man kann das Kabel separat ersetzen. Das ist nun über die 6-7 Jahre, die ich die Dinger hab, 2-3x vorgekommen, zwischen Kabelbrüchen durch häufige Nutzung oder auch mal wo hängenbleiben. Ersatz für die Schaumstoffteile gabs auch ohne Probleme, nachdem die mal auseinandergefallen sind.

    Was mir so fehlt ist nen Löt- und Elektronik-Kurs. Ich hab hier 2 Monitore stehen, die vermutlich gammelnde Kondensatoren haben. Die ersten 2-4 Versuche gehen sie nach 10 Sekunden wieder aus, und/oder flackern dabei. Sobald die aber einmal warm sind, ist ales top. Das Keyboard hat eine lose Strombuchse. Einer der Gitarrenverstärker hat eine lockere 6.5mm Buchse. Wär vermutlich alles kein Hexenwerk wenn ich mich da mal zu nem Kurs aufraffe. Und der rentiert sich dann relativ flott.

  • Klar, Alles was nicht totaler Totalschaden ist wird repariert. Zuletzt war es:

    • Tonie Box, irgendwer hat ein falsches Netzteil reingerammt. End vom Lied, TVS Diode und Linefilter in Rauch aufgegangen. Rep. hat 10 Minuten und 2 Euro gekostet
  • Ich komme aus einem Haushalt, in dem schon immer alles solange repariert worden ist, bis es wirklich nicht mehr weiter zu reparieren war. Als Kind fand ich das immer doof, weil die anderen alle immer schöne neue Sachen hatten und bei uns alles zusammengeflickt war. Mittlerweile weiss ich diesen Ansatz allerdings zu schätzen.

    Ich repariere Dinge tendenziell, bevor ich sie ersetze. Das betrifft aber hauptsächlich Probleme mechanischer Natur, z.B. Möbel reparieren, oder die Schreibtischlampe, die ich aus dem Sperrmüll habe. Bei Elektrogeräten (Handy, Laptop) geht ja der Trend eher dahin, dass diese so designt sind, dass sie sich nicht mehr reparieren lassen. Wobei ich dort aber auch schon fest eingebaute Akkus getauscht habe (als das bei Apple-Geräten noch ohne weiteres ging) oder bei Geräten Schalter ausgetauscht habe (Küchengeräte ohne Display oder Touch lassen sich in der Regel gut reparieren). Wenn allerdings eine Platine oder ein Chip kaputt ist, dann sind meine Möglichkeiten begrenzt.

    Auch habe ich mir mein altes Fahrrad aus drei kaputten zusammengebaut. Beim Auto repariere ich auch die Dinge, die unkompliziert sind, wie z.B. Lampen tauschen, Scheibenwischer oder Luftfilter (im Internet auch mit Versandkosten deutlich günstiger zu bekommen als in der Werkstatt) wechseln.

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