Einmal mehr der Nachweis: mehr Tempolimits, mehr Spielstraßen, mehr Fahrradwege, mehr Kiezblocks, etc. sind gut für die Lebensqualität und es gibt KEINEN Verkehrskollaps.
das Lustige btw.: Mein Großvater mütterlicherseits hat mir damals, als in Düsseldorf die Schadowstraße groß umgebaut wurde, die Straßenbahn unter die Erde gelegt werden sollte und später dann auch die Autos von dieser wirklich einkaufstarken Straße verbannt werden sollte, mit vollem Ernst gesagt, dass die Läden dann leiden und schließen würden.
Sein Argument damals: "Dann sehen die Auto- und Bahnfahrenden ja die Schaufenster nicht mehr und gehen deswegen auch nicht mehr in die Läden."
Ohne Witz, das war wirklich seine Behauptung. Und naja, jetzt ist die Schadowstraße umgebaut (gegen den vehementen Widerstand von Politikern, die genau so gedacht haben btw.) und die Läden, die dort vorher jammernd wegen der Baustelle geschlossen hatten, sind schon lange wieder vermietet, sind voll, die Straße quillt vor Fußgängern geradezu über (so sehr sogar, dass der Radweg in der Mitte quasi nicht genutzt werden kann...).
Natürlich gibt es von allen Seiten noch Verbesserungsvorschläge, wird nach noch mehr Grün verlangt, sollte der Radweg entweder verschwinden oder besser markiert bzw. abgegrenzt werden, aber mittlerweile sagt NIEMAND mehr etwas von wegen "bitte bringt die Autos zurück".
Es ist eine solche Wohltat für eine Stadt, wenn in der Innenstadt eben KEINE Autos mehr rumfahren müssen. Aber es ist eben wie eine Droge, von der man die Menschen erst wieder runter bekommen muss. Nur wollen die Fixer (in Form der Autolobby, der FDP und der Union) das eben mit Händen und Füßen verhindern - denn die verdienen daran ja gut...
Wer kennt es nicht. Schaufensterbummeln in der Straßenbahn und dem Auto. Frage mich ob die Autofanatiker diese ganzen Ausreden tatsächlich selbst glauben.
Den genannten Radweg würde ich verlegen und stattdessen Radfahrer frei machen. Ist ja nicht so, als ob die da ohnehin schnell fahren könnten.
Es ist eine solche Wohltat für eine Stadt, wenn in der Innenstadt eben KEINE Autos mehr rumfahren müssen.
Überall in der Stadt, nicht nur im Zentrum. Ich halte von den autofreien Fußgängerzonen im Zentrum aber relativ wenig. Die sind ja oft Orte, an die mit dem Auto hingefahren wird, um durch seelenlose Ketten und Cafes zu flanieren. Zieht auch unnötigerweise Leute vom Land in die Stadt. Sollen die lieber außerhalb der Stadt amerikanische Superkomplexe kriegen und alle, die einen modernen Lebensstil pflegen wollen, mit einer modernen Innenstadt versorgt werden. Ein lebenswertes Mischgebiet mit Platz für Kultur und Zivilgesellschaft.
Die sind ja oft Orte, an die mit dem Auto hingefahren wird, um durch seelenlose Ketten und Cafes zu flanieren. Zieht auch unnötigerweise Leute vom Land in die Stadt.
Mein Brudi in Christus, du hast soeben amerikanische Superkomplexe beschrieben.
Ein "lebenswertes Mischgebiet mit Platz für Kultur und Zivilgesellschaft" braucht eben auch autofreie Zonen, es braucht ja einen Ort an dem Leute sich treffen und miteinander reden können und nicht nur zum anhupen und zwischen lauten Autos anschreien.
jap, Wehrhahnlinie. Da meine Großeltern direkt an der Rampe der einen Tunnelröhre gewohnt haben, hab ich das quasi live mitbekommen. Von Anfang bis Ende. Und ich war auch einer der Glücklichen, der dann durch den Tunnel und die Stationen durch ist, bevor offiziell eröffnet wurde.
Ja, na wenn es irgendwann länger dauert, irgendwo hin zu kommen, dann fährt man da nicht mehr hin. Das reduziert natürlich den Verkehr und ist gut für die Lebensqualität der Menschen an der Straße. Nur für die, die dann Zuhause bleiben vielleicht nicht.
Man müsste einen Weg finden, denen, die echte Optionen haben (Stadtmenschen) diese schmackhaft zu machen, ohne es denen, die keine haben zu verleiden, sich mit anderen zu treffen...
Edit: zu den downvotes: Ist der Sinn von diesen nicht, Beiträge die interessant sind hoch zu voten und unerheblichen runter? Ich glaube (aber vielleicht bin ich da jetzt voreingenommen), dass viele das als "sehr ich auch so" und "bin ich nicht der Meinung" benutzen. Ist das nicht schade? Verlieren wir so nicht die Meinungsvielfalt, wenn wir Nicht-Mainstream Meinungen bestrafen?
Wenn dich eine 5-10 Minuten längere Fahrt davon abhält, zu einem Ziel zu fahren, dann ist es vielleicht kein wichtiges Ziel.
Und ja, mehr Optionen wären toll. Z.B. ein großer Parkplatz vor der Stadt und eine Mischung aus ÖPNV, Leih(lasten)rädern und guter Stadtplanung, um von dort aus weiterzukommen. Unbequemer als im klimatisierten Auto auf einer vierspurigen Straße direkt ins Zentrum zu fahren? Ja. Besser in jeder anderen Hinsicht als Bequemlichkeit? Definitiv.
Ich stimme dir zu, dass man nicht mit dem Auto in die Innenstadt muss. Das mache ich auch nicht. Ich wohne auf dem Land und fahre sehr selten Richtung Stadt und wenn, dann fahre ich an den Rand und von dort aus per Leihrad oder Straßenbahn rein.
Das habe ich auch nicht gesagt. Ich wäre voll für ein Limit der Autos in Städten. Aber wenn es plötzlich Tempo 30 in den Orten gibt, die man auf dem Land durchfahren muss, weil es der einzige Weg zum nächsten Ort ist, dann ist das nicht gut. Autos braucht man in Städten nur sehr begrenzt. Ich wäre für Parkplätze am Stadtrand und ÖPNV dort rein.
Also öffentlicher Nahverkehr, der kein schlechter Witz ist, Fahrradwege, die (ganz im Gegensatz zur Straße 30cm weiter) nicht nur Schlagloch sind etc? Wirkt machbar, wenn der Wille da wäre.
Ja. Ist er aber nicht. Man will da kein Geld ausgeben und daher macht man nicht den ÖPNV besser, sondern das Auto schlechter, dass ist billiger. Dabei gibt es meiner Meinung nach durchaus Gründe für Autos. Wenn ich mit meinen drei Kindern in den Wald fahre fahre, dann kann ich öfters nicht so gut planen, wann eines sich verletzt oder müde wird. Ich brauche Kinderwagen und Ersatzklamotten etc. Da ist ein Auto schon sehr viel besser als ein Bus, selbst wenn der öfters fahren würde. Erwachsene in der Stadt dagegen brauchen sicher eher selten eins...
Verlieren wir so nicht die Meinungsvielfalt, wenn wir Nicht-Mainstream Meinungen bestrafen?
Naja deine Meinung geht ja nicht verloren. Im Gegenteil, sie ist sogar schneller aufzufinden. Wer nach Kontrovers sortiert, findet sofort eine "Nicht-Mainstream" Meinung.
Ich würde deinen Kommentar z.B. spezifisch runterwählen, weil er:
schlecht formuliert ist (habe ne weile gebraucht um zu checken, wer "die dann Zuhause bleiben" ist)
bei jeder Gelegenheit nicht-Stadtmenschen anmerken, dass der ÖPNV außerhalb der Stadt kacke ist, dabei sind sich ja alle Einig, dass dieser besser werden muss und dass Autoverbote auch guten ÖPNV und Fahrradinfrastruktur bedeuten müssen. Und ich es einfach leid bin das zu hören.
weil Induzierte Nachfrage existiert und diese in beide Richtungen funktioniert
Generell finde ich, dass Up- und Downvotes ein super Tool sind, um schnell Zustimmung oder Abneigung auszurücken. Ich habe nunmal nicht immer die Zeit um einen Konstruktiven Kommentar zu verfassen bzw. die Lust/Energie, mich auf eine Diskussion mit Leuten im Internet einzulassen. Darüber hinaus bin ich auch nicht so super gut darin, mich mit Worten auszudrücken.
Ich bin ehrlich, ich hänge der extremen und idealistischen Meinung an dass niemand außerhalb von Städten leben sollte. Das Leben "auf dem Land" macht nur eines: Natur zerstören.
Ja, ich weiß es gibt zahlreiche gute Gründe warum bestimmte Menschen unbedingt auf dem Land leben müssen. Aber ich finde wir sollten uns davon weg bewegen und darauf konzentrieren wie man das Leben in Städten für alle gut und bezahlbar machen könnte. Damit wir hoffentlich irgendwann dahin kommen dass die Natur um Menschen-Städte herum ungestört(er) sein kann.
Das Abschaffen von Autos und den vielen Straßen, Parkplätzen, Tankstellen, usw. die dafür notwendig sind, gehört dazu. Wenn dadurch mehr Leute bewegt werden nicht auf dem Land zu leben sehe ich das eher als positive Entwicklung.
Kann deine Kritik an den Downvotes verstehen. Die Trennung ist wahrscheinlich schwer zu machen - also gleichzeitig Upvote für den interessanten Beitrag zur Diskussion und Widerspruch für die Argumente an sich. Dann müsste man sich ja Zeit nehmen für einen Kommentar.