Seit Wochen war es um den großen Protest auf Reddit ruhig geworden, jetzt endet auch der letzte sichtbare Widerstand. Damit hat sich Reddit durchgesetzt.
Ja, ich hab es mir gestern noch gedacht, als ich während der Kontrolle, ob meine gelöschten Kommentare usw. wirklich weiterhin gelöscht sind, ein wenig durch Reddit gestöbert habe. Es ist so, als hätte es die Änderungen und den "Protest" nie gegeben. Eigentlich tangiert es mich nicht, ich bin mit Lemmy als Software und den darauf bauenden Communities zufrieden, insbesondere mit Feddit und Beehaw. Ich merke auch, dass ich keine zig-Millionen User brauche, weil Reddit für mich vor allem immer ein News-Aggregator war, aber leider wird es bei Feddit gerade auch wieder sehr ruhig. Hoffe, dass da noch insgesamt mehr kommt. Ich merke auch, dass ich seltener kommentiere, weil es schwer ist, so wie jetzt gerade, der erste Kommentar zu sein.
Und es nervt auch, mit den immer gleichen Leuten zu diskutieren.
Es scheint hier eine Handvoll hyperaktive zu geben, die in quasi jedem Thread aktiv sind, aber dann kommt eben auch sehr wenig danach.
Ich würde allerdings nicht unbedingt sagen, dass die (gefühlte) Aktivität nachgelassen hat. Es kommen schon mehr Communities dazu, aber der Schwung fehlt eben insgesamt doch nicht. Je nischiger es wird, desto schlimmer.
Ich glaube, im Moment geht es darum, hier halbwegs Leben reinzubringen oder zu erhalten, damit all die, die mal den Kopf in Lemmy reinstecken, nicht abgeschreckt sind von Inaktivität. Dann sollte es eigentlich immer mehr Aktivität werden bis sich schließlich auch nischige Communities halten können.
Das mit den Nischen empfinde ich tatsächlich als Problem. Jeden Tag kommen neue Communities dazu, die dann von einer Person krampfhaft gepusht werden, aber sonst kaum Aktivität haben. Nicht böse gemeint, die Versuche in allen Ehren. Das hat selbst auf Reddit nicht für den DACH-Bereich funktioniert. Ich denke, man sollte das lieber grob kategorisieren für den Anfang. Also anstatt Ravensburg, München und Buxtehude als eigene Communities, lieber sowas wie "Lokales".
Viele Communities sind hier und auf reddit zu nischig, um (auf Deutsch) funktionieren zu können, da stimme ich dir komplett zu.
Ich glaube aber auch, dass Communities am Anfang von Einzelpersonen gepusht werden müssen. Man braucht für fast jede Community (für ganz große Themen wie DACH oder news gilt das vielleicht nicht) eine gewisse Menge an Content und Kommentaren, damit sich eine kritische Masse bilden kann, und das kommt nicht von allein. Viele Scheitern, aber fast alle die es schaffen, wurden am Anfang künstlich gepusht.
Ich würde da leicht widersprechen: Im Endeffekt musst du ein Forum mit Content versorgen, wenn du User anlocken willst. Es ist ein Fehler, den viele machen, dass sie denken, dass alleine die Existenz eines Forums die Leute zum Posten animiert. Es ist genau andersrum: Die Existenz von Beiträgen, Links & Kommentaren bringt die Leute zum Posten. Wenn du also ein Regional-Sub zum laufen bringen willst, dann solltest du halt auch aktiv regionale Themen posten. Erst dann finden dich Leute und stellen fest, dass es da ein halbwegs aktives Regional-Sub gibt und irgendwann fangen sie idealerweise an selbst was beizutragen.
Das war doch von Anfang an klar dass es so laufen wird. Auch dass Lemmy nun wieder weniger Traffic hat, da die Subreddits alle wieder erreichbar sind und die Leute wieder zurück wechseln. Nur ein kleine Teil der User die im Zuge des Protests zu Lemmy gekommen sind, werden bleiben und Reddit wird weiterhin machen, was sie machen.
Ehrlich gesagt, war es mir in dem Ausmaß nicht klar. Mir war bewusst, dass vor allem die "Casual"-Nutzer davon unberührt bleiben werden, das hat sich auch schon während des "Protests"TM gezeigt. Aber dass auf r/de und r/ich_iel kompletter Normalbetrieb herrscht, finde ich dann doch echt schwach. Aber gut, die Mods dort haben halt auch gezeigt, dass sie nur Puppen sind, die an den Nervenbahnen von Reddit hängen.
Mods sind halt derbe auf die Knie gefallen und haben vor den Admis gebuckelt. Die haben groß die Fahne geschwungen, aber sobald die Nachricht kam haben sie nicht nur kleinbei gegeben, sie haben sich dann über Nutzer lustig gemacht welche den Protest ernst genommen haben. Das war ja alles nur ein großer Spaß für die.
Ich hatte kurz Hoffnung, aber letztlich ist das immer noch die Moderation die verschleiert hat wer von den Mods Geld von Reddit genommen hat um im Ambassador Programm neue Deutsche Subs zu öffnen.
Das finde ich schon sehr harsch formuliert. Am Ende entscheidet jeder selbst welches Produkt er nutzen möchte. Wenn alle rationale Entscheidungen treffen würden, hätten wir generell keine übermächtigen Social Media Plattformen. Wäre besser, ist aber leider nicht so.
Ich weiß noch nicht genau, was ich mit meinem Subreddit mache. Es ist aktuell zwar offen, aber ich moderiere einfach nicht mehr und ich stecke da auch keine weitere Energie rein. Und die Idee für ein weiteres Subreddit habe ich auch einfach aufgegeben.
Was daran ist harsch? Ich bin explizit nur die Mods angegangen, die ja zu Beginn einen auf Revolutionäre gemacht haben, nur um dann komplett einzuknicken und letztlich auch User und Kommentare gelöscht / gebannt haben, die auf das Thema aufmerksam machen wollten.
Die Mods der großen Subreddits haben wohl angeblich von Reddit das Ultimatum gestellt bekommen, den Protest sein zu lassen und entsprechende Posts zu entfernen, oder ihren Posten zwangsweise aufzugeben.
Ich mein - sie hätten sich entfernen lassen können. Stattdessen wird da vorgeschoben, dass man das Sub vor dem Faschismus schützen muss. Denn ohne diese heilihe Bastion der Mods wäre r/de ein rechtes Loch.
Ich will ja nicht sagen, dass die r/de mods nie gute Arbeit verrichtet haben. Nein, nein, der Sub war im großen und ganzen gut gemanaged. Aber das ändert eben nichts daran, dass man sich ziemlich deutlich an den Posten da klammert, mit der Ausnahme von den zwei Mods die den Hut genommen haben.
Was ohne Moderation passiert, kann man an Gab (Echokammer der alternativen Rechten), oder voat.co (offene Verbreitung von Käsepizza, bevors eingestellt wurde) sehen.
r/de habe ich immer als sehr links gesehen, ich glaube, das hätte sich auch eine weile ohne Mods gehalten.
Richtiger, aber immer noch verkürzt. Richtig heißt es: Rational ist die Entscheidung, die unter der Bedingung der individuellen Nutzenpräferenzen, den größten Nutzen bringt. Bequemlichkeit ist nur eine Präferenz. Im Einklang mit den eigenen Idealen zu leben ist aber auch eine. Je nachdem, was einem wichtiger ist, kann es also rationaler sein, den bequemeren oder den idealistischeren Weg zu gehen.
Spurlos ist es aber auch nicht an Lases vorbei gegangen. Hier die Statistik von ich_iel (ja, Öffnungszeiten spielen da auch eine Rolle, sind aber eben durch den Protest entstanden).
Wenn man den ersten Kommentar unter einen Post schreibt habe ich gemerkt, dass es einfach hilft zu schreiben was einem gerade in den Sinn dazu kommt. Einfach nicht gross drueber nachdenken (aber trotzdem nicht jeden sinnlosen Muell schreiben 😅) Je oefter man das macht, desto leichter faellt es einem.
Ich habe auch die letzten Tage gemerkt, dass es hier wieder ruhiger geworden ist. Letztendlich war es aber auch klar. Die meisten Leute juckt es halt nicht und man geht den weg des geringsten Widerstands.
Am Rechner lande ich dann auch immer mal wieder bei Reddit. Du betreibst Troubleshooting für irgendeine Nischenanwendung --> Google führt dich sicher zu Reddit.
Am Handy hat mein Konsum halt abgenommen. Die Reddit App werde ich mir nicht holen und die Website ist (gewollt) grottig. Dann wird halt mal kurz bei Feddit reingeschaut und dann war es das.
Ist halt auch Urlaubszeit. Gerade deutschlandweit seit am Montag BaWü und Bayern dazukamen. Glaube schon, dass man das in den deutschen Communities merkt. In gesamt Lemmy hab ich kürzlich eine Grafik zu den Daily Comments gesehen und das steigt kontinuierlich an. Ende Juli gab's nochmal einen Sprung nach oben.