Seit Wochen war es um den großen Protest auf Reddit ruhig geworden, jetzt endet auch der letzte sichtbare Widerstand. Damit hat sich Reddit durchgesetzt.
Ja, ich hab es mir gestern noch gedacht, als ich während der Kontrolle, ob meine gelöschten Kommentare usw. wirklich weiterhin gelöscht sind, ein wenig durch Reddit gestöbert habe. Es ist so, als hätte es die Änderungen und den "Protest" nie gegeben. Eigentlich tangiert es mich nicht, ich bin mit Lemmy als Software und den darauf bauenden Communities zufrieden, insbesondere mit Feddit und Beehaw. Ich merke auch, dass ich keine zig-Millionen User brauche, weil Reddit für mich vor allem immer ein News-Aggregator war, aber leider wird es bei Feddit gerade auch wieder sehr ruhig. Hoffe, dass da noch insgesamt mehr kommt. Ich merke auch, dass ich seltener kommentiere, weil es schwer ist, so wie jetzt gerade, der erste Kommentar zu sein.
Und es nervt auch, mit den immer gleichen Leuten zu diskutieren.
Es scheint hier eine Handvoll hyperaktive zu geben, die in quasi jedem Thread aktiv sind, aber dann kommt eben auch sehr wenig danach.
Ich würde allerdings nicht unbedingt sagen, dass die (gefühlte) Aktivität nachgelassen hat. Es kommen schon mehr Communities dazu, aber der Schwung fehlt eben insgesamt doch nicht. Je nischiger es wird, desto schlimmer.
Ich glaube, im Moment geht es darum, hier halbwegs Leben reinzubringen oder zu erhalten, damit all die, die mal den Kopf in Lemmy reinstecken, nicht abgeschreckt sind von Inaktivität. Dann sollte es eigentlich immer mehr Aktivität werden bis sich schließlich auch nischige Communities halten können.
Das mit den Nischen empfinde ich tatsächlich als Problem. Jeden Tag kommen neue Communities dazu, die dann von einer Person krampfhaft gepusht werden, aber sonst kaum Aktivität haben. Nicht böse gemeint, die Versuche in allen Ehren. Das hat selbst auf Reddit nicht für den DACH-Bereich funktioniert. Ich denke, man sollte das lieber grob kategorisieren für den Anfang. Also anstatt Ravensburg, München und Buxtehude als eigene Communities, lieber sowas wie "Lokales".
Das war doch von Anfang an klar dass es so laufen wird. Auch dass Lemmy nun wieder weniger Traffic hat, da die Subreddits alle wieder erreichbar sind und die Leute wieder zurück wechseln. Nur ein kleine Teil der User die im Zuge des Protests zu Lemmy gekommen sind, werden bleiben und Reddit wird weiterhin machen, was sie machen.
Ehrlich gesagt, war es mir in dem Ausmaß nicht klar. Mir war bewusst, dass vor allem die "Casual"-Nutzer davon unberührt bleiben werden, das hat sich auch schon während des "Protests"TM gezeigt. Aber dass auf r/de und r/ich_iel kompletter Normalbetrieb herrscht, finde ich dann doch echt schwach. Aber gut, die Mods dort haben halt auch gezeigt, dass sie nur Puppen sind, die an den Nervenbahnen von Reddit hängen.
Spurlos ist es aber auch nicht an Lases vorbei gegangen. Hier die Statistik von ich_iel (ja, Öffnungszeiten spielen da auch eine Rolle, sind aber eben durch den Protest entstanden).
Wenn man den ersten Kommentar unter einen Post schreibt habe ich gemerkt, dass es einfach hilft zu schreiben was einem gerade in den Sinn dazu kommt. Einfach nicht gross drueber nachdenken (aber trotzdem nicht jeden sinnlosen Muell schreiben 😅) Je oefter man das macht, desto leichter faellt es einem.
Ich habe auch die letzten Tage gemerkt, dass es hier wieder ruhiger geworden ist. Letztendlich war es aber auch klar. Die meisten Leute juckt es halt nicht und man geht den weg des geringsten Widerstands.
Am Rechner lande ich dann auch immer mal wieder bei Reddit. Du betreibst Troubleshooting für irgendeine Nischenanwendung --> Google führt dich sicher zu Reddit.
Am Handy hat mein Konsum halt abgenommen. Die Reddit App werde ich mir nicht holen und die Website ist (gewollt) grottig. Dann wird halt mal kurz bei Feddit reingeschaut und dann war es das.
Ist halt auch Urlaubszeit. Gerade deutschlandweit seit am Montag BaWü und Bayern dazukamen. Glaube schon, dass man das in den deutschen Communities merkt. In gesamt Lemmy hab ich kürzlich eine Grafik zu den Daily Comments gesehen und das steigt kontinuierlich an. Ende Juli gab's nochmal einen Sprung nach oben.
Vielleicht bin ich die einzige aber ich glaube nicht dass jetzt alles so ist wie vor dem Protest auf Reddit.
Einerseits kann ich mir nicht vorstellen dass alle mods "eingeknickt". Mich würde Mal interessieren wie viele Mod Teams sie komplett auswechseln mussten um manche subreddits wieder öffentlich zu schalten.
Andererseits hat der Protest Wellen geschlagen. Es gab früher kreative köpfe die versucht haben Projekte mit der Reddit-Community zu machen. Ich glaube nicht dass das so schnell wieder zurück kommt. Außerdem glaube ich dass das "Reddit gegen die Welt" was Reddit extrem in die Community eingebunden hat jetzt ersetzt wird durch "User gegen das Management". Niemand wird mehr seine Hand für die mods oder die admins ins Feuer legen. Selbst die mods werden in Zukunft die admins verachten.
Eine Webseite hat so auf Dauer keine Möglichkeit zum überleben.
Absolut. Auch wenn jetzt erstmal wieder "Normalbetrieb" auf Reddit zu herschen scheint, wird die Art und Weise wie die Admins die Community ignoriert hat vielen guten Willen verspielt haben.
Wenn man auf r/Linux schaut kann man auch sehen, dass gefühlt jeder zweite Post davon handelt wie sich die Qualität der Posts massiv verschlächtert hat, da weniger gut moderiert wird. Das Subreddit wird nicht das einzige sein, wo das so passiert ist.
Sehe ich auch so. Vertrauen ist verspielt und ohne Mod-Tools wird das moderieren sowohl weniger "Spaß" machen als auch an Qualität verlieren. Abgesehen davon, dass jetzt wahrscheinlich nur noch Mods den "Job" machen, die das aus Machtgefühl sein wollen...
Erstmal klingt das wie ein Sieg für Reddit, aber das war auch abzusehen, dass es so kommen würde, da die Nutzerbasis zu groß ist, um die Plattform effektiv durch reinen Protest abzuschalten. Dafür sind einfach zu viele User da, die der spez-API-Beef überhaupt nicht interessiert hat.
Ich halte es aber nicht für einen richtigen Sieg, denn wie bei anderen Social Media-Plattformen wird mit dem Wegfall der API und den Moderationstools sowie der verstärkten Profitorientiertheit und Werbeverseuchung ein langsamer Verfall eintreten.
Wahrscheinlich wird Reddit nun schrittweise ein immer unangenehmerer Ort. Schlechte Moderationstools und von Reddit eingesetzte Modteams bergen die Gefahr, dass die Qualität leidet und die Seite überlaufen von rechten Trollfarmen wird (siehe 9GAG). Das sorgt unweigerlich dafür, dass weitere Nutzer abwandern, weil sie den latenten Rassismus oder die hundertste Bitcoinwerbung nicht mehr aushalten können.
Ich bin mir auch sehr sicher, dass die GUI und App weiter für das Ausspielen von Werbeanzeigen optimiert wird. Die Tage von Oldreddit sind gezählt und das wird nicht mehr lange bleiben. Auch das wird dafür sorgen, dass weitere Nutzer die Plattform verlassen. Schritt für Schritt ruiniert sich Reddit sein eigenes System, so wie Facebook, Instagram und Co. es vormachen - willkommen im Kapitalismus!
Die Plattform wird sterben, wir werden ihr aber noch eine ganze Weile dabei zusehen dürfen.
Wäre aus Reddits sicht aber auch wirklich ziemlich dumm das abzuschalten, da viele die old.reddit nutzen sich ja bewusst dafür entschieden haben, z.B. weil sie das neue design zum kotzen finden. Das ganze wird entweder a) nicht abgeschalten oder b) wiedermal Nutzer von Reddit zu Lemmy treiben, was ja auch nicht so schlecht wäre
Reddit konnte in dem Fall nicht verlieren, die Alternativen standen nicht bereit, aber ein Anfang ist gemacht, lemmy und kbin und andere viele Bugreports bekommen und solche proxys wie der verlinkte entstanden. Bei weiteren Konflikten haben es Vergraulte dann einfacher. Mich hat überrascht wie wichtig mir ein in etwa gleichbleibendes Interface ist. Ein Vorteil für die Alternativen, die sind einfach zu klonen.
Große, zentrale Reddit Foren helfen um eine Frage schnell zu klären oder auf das Unterforum begrenzt zu suchen wer sich für die gleiche Frage interessiert hat. Wie haltbar sich föderierte ActivityPub Posts halten und durchsuchbar sind habe ich noch nicht kennen gelernt. Eine Funktion kosten zu sparen für Community Instanzen ist u.a. die Vergesslichkeit, das steht dem Nutzen von weitreichender Suche leider entgegen.
Ich bin mir auch sehr sicher, dass die GUI und App weiter für das Ausspielen von Werbeanzeigen optimiert wird. Die Tage von Oldreddit sind gezählt und das wird nicht mehr lange bleiben.
Ohne old.reddit wären auch meine letzten (recht wenigen) besuche auf reddit weiter gekürzt. Reddit benutze ich dann weiterhin nur noch um über google irgendwas herauszufinden.
Die Diskussionskultur auf Reddit ist eh so steil den Bach untergegangen.
Naja, dass die Seite nicht von heute auf morgen einfach umkippt hat doch auch keiner erwartet. Genauso wenig wie Reddit "auf ein mal" Mist war als sie die API gekillt haben. Die Seite ist über eingie Jahre immer unangenehmer geworden. Und mit dem Weggang vieler Moderatoren und involvierten Nutzer wird der Trend jetzt eben etwas beschleunigt. Mehr war nicht zu erwarten. Die Frage war ja eher, ob sich irgendwo kurzfristig eine Alternative etablieren kann für diejenigen, die nicht mehr auf Reddit unterwegs sein wollten. Für mich hat das mit Lemmy/Feddit und Tildes sehr gut geklappt.
Außerdem: Ich habe am Wochenende zum ersten mal wieder ein bisschen Zeit auf Reddit verbracht und r/all und r/popular hat sich schon so verändert, dass es mir aufgefallen ist. Ich schätze mal 10-20% der Post dort sind mittlerweile à la rate my face / What should I wear / Hot-takes about my significant other etc. Das waren vor 3 Monaten an der Stelle noch wesentlich weniger. Es geht also immer weniger um Ideen, Konzepte, Entdeckungen etc, und dafür mehr um das alltäglich Leben der Nutzer. Mehr Judgement, mehr Drama. Das gab es vorher auch schon, hat aber jetzt noch mal einen Schub bekommen, scheint mir.
Generell hat die reddit-situatiin dazu geführt, dass ich einfach weniger Zeit damit (reddit+lemmy) verwende. Auch nicht unbedingt schlecht, denn ehrlich gesagt ist nur ein geringer Zeitanteil davon wirklich sinnvoll.
Vielleicht ist das auch bei anderen so. Ist nicht unbedingt schlechter.
Es ist ähnlich wie damals bei Facebook. Das lebt auch noch, aber der Ruf ist wegen einem Haufen fragwürdiger bis unmoralischer Entscheidungen auf ewig ruiniert. Reddit ist mit dem API-Debakel dem Klub der einst prestigeträchtigen aber stark in Verruf geratenen Netzwerke beigetreten. Klar wird Reddit noch am laufen gehalten und es wird vielleicht auch Profit abwerfen, aber Kulturell ist die Platform tot wie Facebook. Von dort aus werden keine Internet-Trends mehr ausgehen oder wirklich organische Communities entstehen. Das ist vorbei. Eher findet man dort schlecht versteckte Werbung, uralte Reposts von lebendigen Netzwerken und etwas Rage Bait hier und da, um die Meute bei Laune zu halten. Und ja, das alles kam schleichend und wurde langsam immer schlimmer. Was die letzten Monate dann aber dort abging, hat viele erst richtig wach gerüttelt.
Ganz genau. Reddit hat sein kulturelles Kapital eingetauscht gegen ökonomisches Kapital. Kann man machen, aber dann hängt man eben nicht mehr mit den spannenden Kids ab.
ich weiß, will hier keiner hören oder wahrhaben, aber lemmy ist in keinster weise ein ersatz f. reddit.
es ist anders, mit potential, ja.
jerboa als app ist mäßig, die instanzencrashs sind lausig, manches ist einfach nicht erreichbar (jedenfalls via app) und vor allem der inhalt fehlt.
auf reddit haben zwar zahlreiche subs geschlossen, ob privat oder auf spaßbetrieb gestellt, aber sowohl sach als auch spaßthemen/subs gibts zahlreich, während hier (lemmy) oft tote hose ist.
reddit interessiert sich nicht für die qualität der posts, mengenmäßig wird sich so schnell kaum was ändern.
und anders als lemmy ist reddit auch f. technisch wenig versierte oder ungeduldige User mit älteren Betriebssystemen leicht bedienbar
Was die Menge der Posts angeht bin ich ja noch bei dir, aber zumindest mit Sync kann ich deine Argumente bezüglich Jerboa kaum nachvollziehen (vielleicht solltest du mal andere Apps testen) und wo ist denn die technische Schwierigkeit beim Nutzen von Feddit? Vielleicht hat sich das in den letzten Wochen stark verbessert, aber zumindest seit ich hier bin (anfang Juli) ist mir kein notwendiger Schritt untergekommen, der für irgendwen, der Reddit erfolgreich benutzt hat, ein Problem wäre. Mag sein, dass es ab einem gewissen Punkt gewisse Skills braucht, um die Fähigkeiten des Feddiverse voll auszunutzen, aber wenn man bei dem bleiben möchte was Reddit konnte, dann passts.
Insgesamt stimme ich dir zu, dass Feddit noch kein vollwertiger Reddit-Ersatz ist, das liegt meines Erqchtens nach jedoch in erster Linie an der Nutzeranzahl und der damit einhergehenden Menge an Content.
ich hab etliche apps probiert, bei voyager klappt nicht mal rudimebtär das theme ändern.
vermutlich liegts am veralteten os aber wenn das nur für die ist, die alle 4 jahre ein neues smartphone kaufen, dann brauch ichs nicht.
technische schwierigkeiten, das login war problematisch, lemmyworld ständig weg, instanzen u. subs nicht auffindbar, dann der server upgrade. ständig war/ist was.
Ich brauche keine Erklärung dafür, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das zahlreiche User abschreckt.
Mit dem Content würde ich dir auch recht geben, das wird dauern oder aber sich irgendwie einpendeln auf dem jetzigen Niveau. Ich bin ehrlich gesagt sogar ganz froh, dass es weniger ist, als auf Reddit. Da konnte ich wirklich endlos scrollen. Bei Lemmy schaue ich 2,3 mal am Tag rein und sehe häufig auch Dinge, die ich interessant oder auch lustig (hallo c/ich_iel :)) finde. Was die Apps angeht: Schau dir mal Voyager an, gibt es als webapp, im playstore oder iOS AppStore, je nachdem was du für ein Gerät hast. Kommt sehr nah an Apollo für iOS ran.
ich weiß, will hier keiner hören oder wahrhaben, aber lemmy ist in keinster weise ein ersatz f. reddit.
Das ist, zumindest für mich, auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht der Anspruch. Wie sollte es ein Ersatz sein. Aber der nächste Meltdown beim großen R kommt bestimmt. Bis dahin wäre es gut, wenn die technische Infrastruktur stabil und attraktiv sowie der onboarding Prozess vereinfacht wäre. Irgendwann kann dann durchaus kritische Masse erreicht sein, bei der Netzwerkeffekte positiv zu wirken beginnen. Bis dahin finde ich organisches Wachstum nicht übel.
Was reddit betrifft, so hat sich mein Konsum der Inhalte auf einen Bruchteil des vorherigen Niveaus reduziert. Weiterhin ist das Wort "reddit" am Ende von Suchanfragen in vielen Bereichen der beste Weg, die benötigten Informationen zu bekommen. Natürlich nutze ich diese Möglichkeit. Ich kreiere für die Seite aber keine Inhalte mehr.
Dafür interagiere ich jetzt mit kleinen aber feinen fotografiebezogenen Communities hier, auf Squabbles (jetzt Squabblr) und discuit. Mir fehlt nix und ich freue mich, dass ich auf die Art mal das Reddit-Doomscrolling im Trancemodus hinter mir gelassen habe.
Jerboa fande ich auch mäßig. Seitdem ich aber Sync und Infinity nutze, fühlt sich die Seite wieder sehr viel mehr polished an und so wie früher Reddit.
Ich muss mir auch eingestehen, dass ich mittlerweile wieder 1-2 mal pro Woche auf reddit bin. Das ist zwar immer noch viel weniger als vor dem fuck up und man kann auf lemmy wunderbar die eine oder andere Stunde verbringen, aber wenn auf Arbeit mal wieder besonders wenig zu tun ist, dann sind hier irgendwann alle Links hellgrau.
Habe mir aber selber die Regel aufgestellt drüber keinen Content mehr zu generieren und das funktioniert ziemlich gut. Ich habe hier mittlerweile mehr Posts erstellt als in all den Jahren auf reddit. So mache ich das auf twitter und mastodon: Auf dem einen lurken für den content den es sonst nicht gibt und auf dem anderen aktiv sein.
Und wenn du noch eine gut funktionierende App brauchst kann ich voyager empfehlen, gibts für android, apple und als installierbare web app.
Ich bin jetzt zwei Monate weg und mal abgesehen von einem Artikel auf Feddit wo ich geklickt habe ohne zu realisieren er führt auf Reddit oder einer auf Google mit Reddit als Ziel, war ich nicht mehr dort und selbst bei meinen Verklickern habe ich einfach die Seite geschlossen.
Was man sich halt fragen muss ist nicht die Anzahl der Leute die gegangen sind, sondern die Anzahl der Leute die auf der Seite guten Inhalt als Posts oder Kommentare erzeugt haben. Ich sehe, dass viele ihren guten Inhalt einfach nicht mehr Reddit für lau geben wollen.
Was mich angeht habe ich in den letzten zwei Jahren auf Reddit nur zugeschaut und hatte meinen Account bereits lange vor dem API Schlamassel gelöscht, weil es mir schlicht zu toxisch war etwas zu schreiben. Hier mag ich regelmäßig schreiben.
Hier terrorisiert mich aber auch kein Algorithmus und nach 20 Minuten auf Feddit müsste ich anfangen nach Inhalt der mich interessiert aktiv zu graben oder ich mache das Internet einfach aus und mach etwas anderes und das ist das Beste an Feddit: Ich hänge nicht mehr an der Nadel des Doomscrolling.
Ich finde es auch sehr Schade, dass sie offensichtlich die Macht haben soetwas abzuziehen. Immerhin ist Lemmy jetzt die zweitgrößte Platform im Fediverse, und dafür müssen wir u/Spez vielleicht dankbar sein.
Für Reddit ist es 'nen Tropfen auf ihrem lauwarmen Stein. Ich glaube den absoluten Nutzerzahlen auf Lemmy kann man schlecht trauen. Aber Stand jetzt sind es knapp 70.000 monatlich aktive Nutzer^1. Das ist nicht einmal ein Bruchteil von einem Bruchteil Prozent von Reddits geschätzten anderthalb Milliiarden monatlichen Nutzern. Wir brauchen uns also nicht einzubliden der Firma irgendetwas wegzunehmen.
Meiner Meinung nach sollten wir das aber auch nicht. Wir müssen Reddit nicht nachmachen, wir müssen uns auch nicht damit vergleichen. Uns ist zwar vielleich nicht egal was 'dort drüben' abgeht, aber unser Fokus liegt darauf uns hier eine schöne Ecke im Internet einzurichten. Ich erzähle gerne jedem der/die zuhört, dass es Lemmy gibt. Aber sonst bemühe ich mich nicht neidisch zu sein oder auf die Menschen die dort geblieben sind herabzublicken.
Diese Fediverse-Aktivitätsstats zählen aber nur die wirklich aktiv postenden User und nicht die Lurker. Reddit weißt natürlich jeden Besucher, selbst wenn er nur eine Minute per Google vorbeikommt, als monthly active user aus.
Witzigerweise kommt Reddit damit erstaunlicherweise in einem Tag auf die Posting-Zahlen, die lt. deinem Link für Lemmy insgesamt ausgewiesen werden. Das klingt jetzt erstmal winzig, aber Lemmy ist jetzt auch erst seit Mitte Juni richtig in der Aktivität hochgegangen und wir wissen ja auch alle, wie viel Aktivität auf Reddit a) Botspam ist und b) Leute, die immer die gleichen Antworten in AskReddit geben oder irgendwelchen OnlyFans-Models nachschmachten
Ich hab noch nicht mal irgendwas gelöscht sondern bin seit Mai einfach nicht mehr hin. Die zunehmend toxische Beziehung ist zuende und ich möchte auch nicht Freunde bleiben.
Reddit hat vllt diese "Schlacht" gewonnen (1 Euro ins Phrasenschwein), sie haben aber an Ansehen verloren und ich denke auch einen guten Teil der Nutzerschaft. Natürlich fällt das so in der Form kaum auf, weil es immernoch genug Leute dort gibt. Ich für meinen Teil habe Reddit ausschließlich per Apollo genutzt, ich kannte die offizielle App nicht mal, habe sie dann aber einmalig ausprobiert und naja nein danke, sehr viel Werbung, unübersichtlich etc. Ich kann Reddit verstehen, dass die API die die 3rd Party Apps bedient hat Geld kostet, da ist eine Infrastruktur hinter, die auch sehr teuer sein wird - durch Apps wie Apollo entging Reddit natürlich auch eine Menge Geld für Werbeeinnahmen, so funktioniert das Internet heutzutage (das Fediverse zum Glück nicht :)) - also aus einer Businesssicht ist es ein verständlicher Move, was unverständlich ist sind diese Preise, die die 3rd party apps einfach gekillt haben, um nichts anderes ging es. Ich hätte kein Problem damit gehabt monatlich Geld für Apollo zu zahlen, damit Reddit seinen Teil abbekommt und die App bestehen bleiben kann, aber das wäre schlicht nicht finanzierbar gewesen für den Entwickler. DAS ist das was man Reddit vorwerfen kann, dass Reddit sofort stirbt war sowieso ausgeschlossen und passiert auch nicht mal eben. Es ist nur einer von vielen Moves die profitorientierte soziale Netzwerke früher oder später komplett töten werden. Ich meine, sowas wie Lemmy gab es ja schon vorher, nur kaum/wenige Nutzer und sicher ist der Einstieg nicht so leicht wie auf Reddit, aber ich habe die leise Vermutung, dass die Nutzerschaft sich ihre Plattformen zurückholen, es ist schlichtweg ja auch ihr Content durch denen diese Plattformen überhaupt leben. Ob Lemmy das Ende der Fahnenstange ist weiß ich nicht, ich bin aber überzeugt davon, dass das "social" in social Media in Zukunft anders interpretiert wird, es geht um Menschen, nicht um Produkte - das ist das was Lemmy mir in dieser kurzen Zeit bereits gezeigt hat. Ich habe meine ich auch Lemmy bereits mehr kommentiert, als je auf Reddit, weil es nicht so überlaufen ist, nicht so toxisch - natürlich holt man sich das mit der Zeit auch rein, aber auch das ist auszuhalten, Arschlöcher gab/gibt es überall ;) auch schon im Usenet, in Fachforen usw usf - btw wenn ihr schon mal auf heise.de seit gönnt euch mal die Kommentare. Heise ist ernsthaft das Moloch der männlichen Toxizität im Internet, echt Comedy :D
Die API Ansich kostet kein Geld, sondern ist Teil der Infrastruktur, genau wie cdn für Bilder, Videos usw. Wenn man ihn abstellt dann bekommt Reddit weniger Posts, weniger clicks, weniger ad Impressionen auf bezahlte Posts, womit die Seite an Wert für Werbezwecke verliert.
Bei modernen Webseiten läuft sowieso alles über die selbe API im Hintergrund, die dann eben von Webseite, App oder Fremdanwendungen alle in die selbe Datenbank schreiben oder lesen.
Naja dennoch kann man entfernt nachvollziehen dass 3rd Party Apps Nutznießer waren von diesem Konstrukt. In Apollo gab es nie Werbung, demnach hat Reddit daran nichts verdient. Der move ist wie gesagt nachvollziehbar aber die Art und Weise sehr eklig. Seis drum, ich hab Reddit locker einen Monat nicht besucht weil ich weder Lust auf die Webseite noch auf die App habe.