Fleischersatzprodukte waren lange deutlich teuer als die Originalprodukte. Doch Discounter haben die Preise gesenkt und arbeiten außerdem daran, ihr Sortiment stark auszubauen. Von Barbara Berner.
Der Markt regelt, auch wenn die Politik träge ist können wir jedes mal mit den Einkaufswagen abstimmen was wir unterstützen.
Was vielen dieser veganen Produkte leider fehlt ist Glutamat. Das ist in tierischen Produkten ganz natürlich enthalten und hat einen sehr großen Anteil am typischen Fleischgeschmack. Glutamat ist nicht schädlich, billig und klimafreundlich herstellbar und vegan.
Das einzige Problem ist dass die Leute immer noch eine jahrzehnte alte, frei erfundene Geschichte glauben, wonach Glutamat für das "Chinarestaurant-Syndrom" verantwortlich ist.
Leider ist die Schnittmenge aus Leuten, die akribisch alle Zutatenlisten durchgehen und nach Glutamat suchen, mit denen, die gerne vegane Ersatzprodukte nutzen, relativ groß.
Dafür ist quasi überall Hefeextrakt drin, der ist zwar praktisch auch ein glutamatreicher Geschmacksverstärker, man darf aber dennoch "ohne Geschmacksverstärker" drauf schreiben.
Ich hatte mal nen Nachbarn der sich immer wahnsinnig ueber Glutamat in verschiedenen Restaurants aufgeregt hat.
Er hat mir dann irgendwann zum Kochen ein Einmachglas mit so einem tollen Gewuerz das er immer von den Philippinen mitbringt gegeben. Total natuerlich, wird dort aus Algen hergestellt.
Fast 20 Jahre spaeter fuelle ich in seinem Andenken mein Glutamat immer noch in das Glas.
Ja, ich habe auch eine Tüte zum Nachwürzen. Bei manchen Produkten geht es aber einfach nicht gut, z.B. bei Nuggets oder Schnitzel, da kann man es halt nur außen auf die Panierung streuen. Es wäre viel besser, wenn es wirklich mit der Fleischersatz-Masse vermischt wäre, aber das geht halt nur bei der Herstellung.
Sind dann wohl auch die Leute die lieber zur Bio-Hafermilch greifen, obwohl es meist aus der selben Ernte stammt und lediglich ohne die Zusatzstoffe auskommt.
Jaja. Ich kann auch nicht kochen und würze meine Pastamasse mit Knoblauch und ordentlich Glutamat. Danach sagen viele: hat geschmeckt. Praktisch. Übrigens kann man Glutamat ... denke mal ... als kleine Kristalle im Asia-Fachhandel bekommen. Damit kannst Du auch all Dein Vegan-Zeugs glutamatisieren und schmackhafter machen.
So lange diese Produkte teurer sind als Fleisch, werden die Leute eben weiterhin Fleisch kaufen. Einige wenige natürlich nicht, weil es eine "emotionale Entscheidung" ist, aber die Mehrheit wird sich denken "Warum mehr bezahlen und dann nicht mal Fleisch dafür bekommen?"
Ich sehe es so dass die Nachfrage da ist um solche Produkte nicht nur aus dem Nischendasein zu holen sondern sie mittlerweile zum gleichen Preis anzubieten. Ich hatte neulich die Vemondo Bratwurst, billiger als die Geflügelvariante /kg und recht ordentlich. Die, die die lange überteuerten Produkte bisher gekauft haben um Tierleid zu mindern, Klimaschäden zu verringern, oder aus Neugier haben durch das bisschen Nachfrage es geschafft dass alle Märkte Alternativen anbieten und sie Wettbewerbsfähig zu machen. Der Absatz steigt, die Preise sinken, der Markt regelt.
Da ssind nicht die einzigen Faktoren. I mag fleischersatz lieber als fleisch. Wenn es billiger ist ist es nur ein plus, aver ich wüsste nicht mal was 100g hackfleisch kostet.
Mein vater beschwert sich lieber wie teuer als fleisch ist, kauft dann das billigste abgelaufene aldi fleisch und friehrt es dann ein jahr lang ein und freut sich was er für ein sparfuchs ist. Alles ausser kein fleisch essen.
Da gab es doch neulich auch den Bericht über eine Geburtstagsfeier auf der es nur Veganes gab, und alle Gäste unter irgendwelchen Begründungen abgesagt haben.
Dieses. Ich kaufe z.B. manchmal so Mini-Snack Würstchen. Die Schweinefleich Eigenmarke kostet 2€ für 250g. Das vegetarische Ersatzprodukt kostet 3€ für 150g. Auf die Menge bezogen ist es also 2,5x so teuer. Warum? Es ist doch auch nur eine Protein- und Fettmasse mit etwas Gewürzen in Form gepresst. Und es kann mir keiner erzählen, dass ein Püree aus Pflanzenprotein und Ei soviel teurer ist, als ein Schwein 2 Monate großzuziehen und zu schlachten.
Weil es nicht gleich subventioniert wird, ziemlich einfach. Bei mir im supermarkt gibt es rote bete "trockenfleisch" und ich finde es unheimlich gut. Vorallem so in sandwich form. Aber zumindest momentan ist es super teuer.
Das "Generieren neuer Kunden" in der Form ist auch mit "Fleischersatzprodukten" eher schwierig, zudem sollten die für den Zweck auch nicht oral konsumiert werden.
Ich finds super das Lebensmittel ihrem eigentlich zugehörigem Preis angepasst werden (Pflanzlicher Kram muss laut Logik am Ende günstiger sein als Fleisch und viele Tierische Nebenprodukte). Ich finde nur immer dieses "Fleischersatz" Label so komisch. Ist super das Sachen Vegan sind und das hier korrekte Label Veganern helfen können bei ihrer Ideologie zu bleiben (Kein Diss!), aber ist mir als Omni doch sowas von Schnuppe ob das schmeckt wie Fleisch, soll einfach lecker sein und dann kauf ich das auch gerne wenn der Preis stimmt.
Aufjedenfall weiter so: Mehr Günstige Lebensmittel die schmecken sind immer gut!
Nja, eine Rügewalder Wurst die genauso schmeckt ist schon ein Fleischersatz. Ist aber auch mehr für die Menschen die nicht wollen das sich was ändert. Tofu, Bohnen und Linsen sind halt pflanzliche Proteinquellen. Ich profitiere vom Billig-Lebensmittelland Deutschland, aber wenn man sich ansieht was nötig ist um Tiere so billig wie Bohnen zu verkaufen wird einen schon schlecht. Tierwohl Vorzeigebetrieb Stufe 4
Und selbst dann sind ihre leblosen Körper nur so günstig, weil die EU Millionen Milliarden an Steuergeldern in die Tierhaltung investiert. Andernfalls wären pflanzliche Alternativen überhaupt günstiger.
Welche sind das im Lidl? Ich weiß nicht ob der bei mir irgendwie eine Ausnahme ist (die haben auch so gut wie alle Pizzen ohne Fleisch entfernt) oder ich einfach blind bin aber ich habe echt keine Ahnung wo diese ganzen Fleischersatzprodukte sein sollen. Das einzige was ich vor Ewigkeiten mal fand war das Hackfleisch, und das war furchtbar ekelhaft und hat absolut nicht nach Fleisch geschmeckt (und furchtbar gestunken, meine Küche roch für mehrere Tage nach dem Zeug).
Ich hab vor ein paar Monaten meiner Ernährung aus gesundheitlichen Gründen umgestellt (nicht auf vegan sondern weniger Fett und Zucker mein ich). Was mir seitdem auffällt ist die Tatsache dass leider viele vegane Gerichte auch nicht gerade in die gesunde Kategorie fallen, oft finden sich hier z.B. hohe Anteile an gesättigten Fettsäuren.
Auch fände ich es schön wenn es mehr vegane Optionen bei den Fertiggerichten gäbe, vor allem auch solche wo gar kein Fleischersatz drin ist. Viele der Fleischersatzprodukte schmecken halt einfach nicht so gut, oder jedenfalls nicht in allen Formen (viele andere schmecken dagegen sehr gut).
Hast du Beispiele? Ich würde die jetzt auch nicht als durch die Bank besonders gesund bezeichnen (was, hoffe ich, auch niemand erwartet bei Ersatzprodukten für ungesunden Kram) aber ausgerechnet der Anteil gesättigter Fettsäuren finde ich schon sehr oft niedriger als von den Vorbildern, und auch meist absolut gesehen relativ niedrig. Ist ne Sache auf die ich aufgrund familiärer Vorbelastung schon achte und ich meine bei den allermeisten Rügenwalder-Produkten z.B. steht da bei "davon gesättigte" ne Null vor dem Komma.
Hab jetzt gerade keine konkreten Beispiele im Kopf weil das ja nur die Produkte waren die ich wieder weg gestellt habe weil sie für mich nicht geeignet waren aber Produkte mit Kokosfett statt tierischen Fetten waren oft dabei. Da ist dann oft der "davon gesättigt" Teil 80% oder mehr.
Unter den recht gesunden Fertiggerichten sind z.B. diese Gerichte die man in die Mikrowelle packt und die dann den Inhalt dämpfen, z.B. https://de.openfoodfacts.org/produkt/4311501768686/edeka Leider ist das einzige aus der Serie ohne Fleisch was sie bei uns im Marktkauf haben diese hier https://www.foodrepo.org/de/products/382489 und das habe ich fast nicht runter gekriegt wegen des starken Minz-Geruchs.
Ein positiver Trend, zumal die Alternativen durchaus besser werden und auch somit immer mehr traditionelle Fleischgerichte durch die veganen Varianten ersetzt werden können um den Umstieg zu erleichtern.
Meiner Meinung nach wird das trotzdem nicht reichen, auch wenn die Preise fallen. Was wir bräuchten wäre eine neue Art von Imagekampagne für die veganen Alternativen. Neue Kochshows, mehr Kochzeitschriften, Bücher etc. Denn was ich häufig beobachte wenn man mit Freunde/Familie/Verwandte Essen geht und die vegetarische/vegane Karte mind. genauso groß ist, dass trotzdem immer zur Fleischvariante gegriffen wird. Egal ob Burgerrestaurants , Pizzerien oder anderen Gaststätten. Selbst da, wo es nur ein einziges Gericht mit Fleisch gibt, wird wie selbstverständlich noch dazu gegriffen. Und da helfen meiner Meinung nach auch keine billigeren Lebensmittel.
Ich glaube wir brauchen mehr Ansätze die gar nicht den Anspruch haben Fleisch abzulösen. Vegane Ernährung hat dieses Stigma von "die wollen mir das Fleisch wegnehmen" was dann eine starke Konterreaktion auslöst. Ich denke es kann langfristig helfen wenn man da mehr Angebote hochfährt die nicht davon reden Fleisch zu ersetzen und mehr darauf zielen von sich aus geil zu sein.
Fleischersatz erreicht freilich auch Leute, das soll nicht enden, Ich denke nur, dass man nicht nur auf den Ersatz Faktor fokusieren sollte.
Das denke ich mir immer, wenn ich für die Familie Falafel einkaufe. Ich mein das zeug ist schon immer Vegan und hat nie versucht ein Fleischersatz zu sein.
Da bin ich auch voll bei dir, aber das was ich meinte ist, dass gefühlt bis auf ein paar Foodblogger und zwei/drei Köche keine großes Umdenken stattfindet, bzw. es schlecht promoted wird. Mal polemisch gesprochen: Weder der Schuhbeck im Fernsehen noch die Rezepte in der Brigitte sind auf rein vegane/vegetarische Alternativen ausgelegt. Solange wir hier keine Normalisierung der fleischlosen Küche haben, so wenig wird die Motivation sein umzuschwenken, selbst wenn es ein entsprechendes Derivat dafür gibt.
Und allgemein sehe ich nicht ein, warum die Fleischgerichte eine Deutungshoheit auf deren Form haben soll. Wurst ist nunmal wurstförmig, niemand sagt gurkenförmig. Nuggetform same. Selbst beim Burgerpaddy. Von daher können von mir aus zukünftig die beiden Varianten nebeneinander koexistieren, ohne das es negativ beurteilt werden muss.
Jein. Also man kann nicht alles damit exakt so machen, aber das vegane Hackfleisch von Rügenwalder ist sehr nahe dran. Und ich muss es wissen, ich komme aus dem Mett-Herzen Deutschlands.
Bei rewe gibts welches aus Erbsen. Aber lös dich vom Gedanken das pflanzliche Produkte 1:1 wie Fleisch sein sollen. Jedenfalls kannst du das vegane Zeug wie Hackfleisch verwenden.
Ich hab bisher keins gefunden, wenn ich die veganen Ersatzprodukte für ne Bolognese nehme, wird das immer ne ziemliche Matschepampe. Daher mache ich Sauce und Hack jetzt immer getrennt und mische die zum Servieren immer erst zusammen, das klappt auch ganz gut.
Meine liebste Bolognese: Statt Hack nehme ich Suppengemüse und reibe es mit der zweitkleinsten Reibestufe (also die mit etwa 7mm, nicht die mit 2mm). Sellerie nach Geschmack dosieren. Alles anbraten und dann normal wie eine Bolognese weiter zubereiten. Am Ende 1-3 Stücke Zartbitterschokolade. Schmeckt am Ende nicht wie Fleisch, aber doch sehr deftig.
Wir holen immer das Tofu Geschnetzel aus dem DM. Musst du aber ein Tag vorher in Würze einweichen lassen. Dann schmeckt es super zu Spaghetti Bolognese Veggie.
Nun hoffen wir, dass sich das Kundenpotential bewahrheitet. Wenn der Anteil Richtung 40% vegan geht, dann dürften wir auch auf die nächste Stufe "billiger als Fleisch" kommen.
Teurer ist ja auch nur das Zeug für die "es darf sich nichts ändern" Fraktion, dass die mitgenommen werden muss ist mir klar aber im Schnitt sind Bohnen und Linsen eh unschlagbar und deshalb auch wichtiger Bestandteil bei den Ärmsten global.
Finde es schade, dass immer mehr Produkte von vegetarisch auf vegan umgestellt werden, um vermutlich eine größere Zielgruppe anzusprechen. Leider verschwindet dabei ein Großteil des Eiweiß aus den Produkten, was davor noch durch Milch oder Eier mit drin war.
Bei Rügenwalder ist mir das Mal aufgefallen. Da ging es bei den Frikadellen von 13 g Eiweiß auf 8 runter. Beim Feinkostsalat sind nur noch 0,8 g auf 100 g drin. Und das gemeine ist, dass das ja den Teil im Essen ersetzt, der sonst das Eiweiß liefert.
Ansonsten fände ich es ja super, wenn man bei der Herstellung ganze aus tierische Produkte verzichten könnte.
Kennt ihr gute Alternativen, die noch mehr Eiweiß enthalten?
Eine Wurst zu kaufen, die aus Hühnerei besteht, ist halt auch nur minimal besser als echte Wurst. Finde daher die Entwicklung hin zu mehr veganen Produkten sehr begrüßenswert. Eiweiß kann da genausogut aus Soja, Weizen oder Erbsen drin sein.
Vergiss nicht, dass es sehr viele Leute gibt die rein aus Umweltgründen und nicht aus Tierwohl vegetarisch(er) essen. Umwelttechnisch ist die Wurst mit Hühnereiweiß immer noch weit besser als das Geflügelpendant
Komische Kritik. Warum nicht einfach Käse kaufen, wenn man Tiernebenprodukte essen will? Ist doch meistens eh billiger (besonders auf den Eiweißgehalt bezogen) und in der Regel schmeckt das aus besser. Ich bin jetzt auch kein Veganer, aber wenn ich mal ein Ersatz-/Alternativprodukt esse, dann richtig. Und im Bereich "pflanzliches Schnitzel" geht auch der Eiweißgehalt voll klar.
War vielleicht etwas komisch formuliert. Ich störe mich nicht daran, dass es vegan ist und kaufe das auch weiterhin des öfteren. Habe nur das Gefühl, dass bei den Produkten der Nährwert etwas auf der Strecke bleibt. Weiß nicht, ob sich pflanzliches Eiweiß schwer verarbeiten lässt oder einen zu starke Eigengeschmack hat, aber teilweise erinnern mich die Nährwertangaben eher an Margarine, als an das Produkt was nachgebildet wird. Natürlich gibt es auch andere Eiweißquellen, auch ohne Tierprodukte, das muss man dann halt noch zusätzlich in die Ernährung einbauen.
Mmh lecker Veganes Schnitzel, Soja und Chemie wie Geschmacksverstärker hat nichts mit Schnitzel zu tun.
Der Preis für diese Sachen war wegen des Hypes so hoch. Man muss sich mal die Zutatenlisten durchlesen, da ist nichts drin, das geld kostet. Es gibt aber immer Leute die sowas teuer kaufen.