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Wo Militär-Debatte?

Die Situation in Sachen Sicherheit und Militär in Europa ist dringend und gefährlich. Zitat aus dem Sicherheitshalber Podcast von der MSC:

Ich bin nicht panisch. Panik können wir uns gerade nicht leisten.

Trump kündigt praktisch alle militärische Zusammenarbeit mit Europa auf und macht jetzt gemeinsame Sache mit Russland und China. Mir scheint das geht vor lauter Wahlkampf völlig unter.

75 comments
  • OK, inzwischen artet das alles auf eine sehr persönliche Art beleidigend aus. Ich mache diesen Beitrag erst mal zu.

  • Mir scheint das geht vor lauter Wahlkampf völlig unter.

    Da gebe ich dir voll recht und der Grund dürfte wie immer sein: "Die Antwort könnte die Bevölkerung verunsichern".

    Wir können ja trotzdem mal drüber diskutieren und ich werfe mal folgende These in den Raum:

    Wehrpflicht in abgewandelter Form als "Bevölkerungsschutz"pflicht innerhalb der nächsten 3 bis 5 Jahre wieder einführen.

    Was stelle ich mir darunter vor?

    Im Falle eines Falles braucht es nicht nur Leute die zur Waffe greifen, sondern auch alles was mit Blaulicht zu tun hat. Daher sollte es mMn konkrete Ausbildungsangebote neben eben der Grundausbildung bei der Bundeswehr geben und nicht, überspitzt gesagt, Ärsche abwischen im Altersheim.

    Es gibt ja im Rahmen des FSJ und BFD bereits Angebote, wie z.B. den Rettungshelfer und Organisationen wie die Freiwillige Feuerwehr, die aber, so habe ich das Gefühl, immer etwas stiefmütterlich behandelt wurden

    • Im Katastrophen- und Zivilschutz können wir immer Leute gebrauchen. Aber was wir noch mehr gebrauchen können sind Mittel. Gibt kein Geld für größere Unterkünfte, LKW, Material. Wenn es nur einen Weg gäbe den Bundeshaushalt zu vergrößern. Sowas wie schulden machen, das wäre was.

    • Es gibt ja im Rahmen des FSJ und BFD bereits Angebote, wie z.B. den Rettungshelfer und Organisationen wie die Freiwillige Feuerwehr, die aber, so habe ich das Gefühl, immer etwas stiefmütterlich behandelt wurden

      Die Organisationen wurden und werden stiefmütterlich behandelt. Das fängt schon damit an, dass die hauptsächlichen Kostenträger die Landkreise bzw. Kommunen sind. Dazu ist das Konzept FSJ bzw. BFD sehr inkompatibel mit der Realität dieser Organisationen. Um im hauptamtlichen Rettungsdienst mehr als Kutscher für Krankentransporte zu machen, braucht man zu viele und zu teure Qualifikationen, als dass es für ein einziges Jahr Dienstzeit sinnvoll wäre, da jemanden auszubilden. (Das fängt schon mit dem Führerschein an, denn größere Rettungsdienstfahrzeuge, z.B. RTW, sind inzwischen fast alle zu schwer, um sie noch mit einem PKW-Führerschein fahren zu dürfen, da braucht man schon den C1)

      Freiwillige Feuerwehren (und das THW und ehrenamtliche Rettungsdienstorganisationen) funktionieren komplett anders, da gibt es nur in ganz geringem Umfang Platz für Leute, die eine Tätigkeit ein Jahr lang in Vollzeit ausüben. Für Wartung und Instandsetzung braucht man in der Regel auch wieder zu viele und sehr spezielle Qualifikationen, als dass dafür ein kurzes Jahr Dienstzeit funktionieren würde. Vereinzelte Plätze für FSJler gibt es in dem Bereich nur an größeren Standorten, wo das hauptamtliche Wartungspersonal tatsächlich mit einem einfachen Handlanger was anfangen kann, weil genug simple Handlangertätigkeiten anfallen, um damit eine Vollzeitkraft zu beschäftigen.

      Vor der Aussetzung der Wehrpflicht gab es übrigens eine Möglichkeit, seinen Ersatzdienst in einer ehrenamtlichen Katastrophenschutzorganisation zu leisten. (gemacht) Die Organisation der Dienstzeit war allerdings an die Realität solcher Organisationen angepasst, man hat sich da über mehrere (ganz früher 10, bei mir noch 7, zum Schluss 6) Jahre verpflichtet und der eigentliche Dienst fand dann über das Jahr verteilt an Wochenenden (Übungsdienst) oder in der Freizeit (wenn man dafür eingeteilt war, Wartungstätigkeiten entsprechend der Qualifikation) statt. Ohne Bezahlung natürlich, denn das war ja bewusst so ausgelegt, dass man es neben einer Vollzeitbeschäftigung machen konnte. Kann ich sehr empfehlen und würde es jederzeit wieder machen bzw. mache es immer noch, nur halt jetzt ohne formale Verpflichtung.

      • Die Organisation der Dienstzeit war allerdings an die Realität solcher Organisationen angepasst, man hat sich da über mehrere (ganz früher 10, bei mir noch 7, zum Schluss 6) Jahre verpflichtet und der eigentliche Dienst fand dann über das Jahr verteilt an Wochenenden (Übungsdienst) oder in der Freizeit (wenn man dafür eingeteilt war, Wartungstätigkeiten entsprechend der Qualifikation) statt.

        Das ist natürlich auch ein interessantes Konzept, von dem ich bisher nichts gehört habe.

      • Was spricht denn dagegen, das wieder genau so zu machen? Ein paar Wochen KatS-Grundausbildung und ab dann die nächsten Jahre regelmäßig zu Übungen und natürlich zu Einsätzen. Und entsprechend halt GA und Reservedienst bei der Bundeswehr. Die Schweiz macht das ja z.B. ähnlich und das ganze scheint mir auch nachhaltiger als ein paar Monate Vollzeit und dann für immer raus aus der Organisation.

    • Die Frage ist ob "innerhalb der nächsten 3 bis 5 Jahre" reicht?

      Nicht unrealistisches Szenario wäre doch:

      • In den nächsten Monaten verkauft Trump die Ukraine an Russland.
      • Ukraine kämpft natürlich erstmal weiter, aber EU alleine kriegt nicht genug Unterstützung zusammen und die Munition geht aus.
      • Im Frühjahr 2026 annektiert Russland ein Wäldchen nahe der finnischen Grenze. Finnland ruft "Artikel 5!"
      • Niemand reagiert. NATO hat sich erledigt.
      • Während Russland sich stückchenweise an Europa bedient, annektiert die USA Grönland. China holt sich derweil Taiwan.
    • Kann zu dem Thema Folge 85 von Sicherheitshalber empfehlen.

      Folgebeschreibung: ::: spoiler Spoiler In Folge 85 sprechen Thomas Wiegold, Ulrike Franke, Frank Sauer und Carlo Masala zuerst über Gesamtverteidigung und ordnen die Begriffe und Konzepte. Dann diskutieren sie die Frage, ob man für zivile Verteidigung, Zivilschutz und Katastrophenschutz – anders gesagt das, was man gesellschaftliche Resilienz nennt – vielleicht doch mehr Leute und Strukturen braucht als wir sie in Deutschland gegenwärtig haben. Denn, den unwahrscheinlichen und unbedingt zu vermeidenden Fall eines Krieges mal außen vor lassend, die fortschreitende Klimakrise wird ja fortan regelmäßig katastrophale Extremwetter-”Jahrhundertereignisse” mit sich bringen. Im zweiten Teil unterhalten die vier Podcaster sich dann mit Albrecht Broemme, dem ehemaligen Präsidenten des Technischen Hilfswerks, um ein besseres Bild vom Stand der Dinge in Sachen Katastrophenschutz zu bekommen. Abschließend wie immer der “Sicherheitshinweis”, der kurze Fingerzeig auf aktuelle, sicherheitspolitisch einschlägige Themen und Entwicklungen – diesmal mit russischer Desinformation, russischen Nuklearwaffen, Schweizer Neutralität sowie Kampfjets, die auf finnischen Landstraßen landen. :::

    • Klingt, als stellst du dir so was wie eine Miliz vor. Trifft es das?

      • Nicht so ganz. Eine Miliz ist ja eine bewaffnete Organisation neben den regulären Streitkräften. Ausbildung und Übungen an der Waffe sollte nach wie vor die Bundeswehr übernehmen. Was wohl am ehesten an Milizen in Deutschland herankommt, sind die Reservistenkameradschaften. Die Freiwillige Feuerwehr oder die Ortsverbände des Roten Kreuzes würde ich eher nicht so einstufen.

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