Als würde sich noch jemand die Mühe machen sich Gründe auszudenken. Mit dem Finger auf irgendeine Minderheit zeigen und sagen "die sind schuld" reicht doch völlig aus.
Es gibt keine grundsätzlich guten oder schlechten Menschen. Bzw. So gut wie jeder Mensch versteht sich prinzipiell als guten Menschen. Wenn wir so argumentieren kommen wir nicht weiter. Viel eher trifft zu, dass Menschen zu - mitunter extremen - Abwehrreaktionen tendieren, wenn sie Angst haben. Ob diese begründet ist oder nicht ist dabei weniger relevant. Hier spielen m.E. insbesondere die Überalterung der Gesellschaft (Überforderung, Armut) sowie der materielle Überfluss (Verlustängste) eine grosse Rolle. Und natürlich auch die omnipräsente Angstmacherei durch Demagogis...anfällig für diese sind jedoch wiederum Menschen, die ohnehin schon verängstigt sind.
Dieser Einwand ist aus soziologischer, psychologischer etc. Sicht sicher legitim, aber wer die faschistische Hetze dieser Partei nicht schlecht findet oder unterstützt, darf, nein muss, als schlechter Mensch bezeichnet werden. Aussagen wie „aus ihrer Sicht sind die die Guten“ oder „man muss halt auch mal deren Perspektive sehen“ verharmlost die aktive Beteiligung an einer rechten Radikalisierung, die unter anderem ganz konkret zu Gewalttaten führt. Statistik
Ja, einverstanden. Fand nur die Aussage etwas sehr plakativ. Grundsätzlich sehe ich auch Symptombekämpfung nicht als langfristige Lösung an, weshalb ich es wichtig finde, wenn man versucht die Probleme genau zu verstehen.
Es gibt keine grundsätzlich guten oder schlechten Menschen.
Bei den Leuten die die Gesellschaft und die öffentliche Meinung beeinflussen wollen gibt es definitiv Menschen deren Motive und Methoden man nur als schlecht bezeichnen kann und solche die zumindest gute Intentionen haben.
Sehr spannender Artikel! Nach der Lektüre teile ich jedoch die Ansicht des Autors nur bedingt, dass Ängste keine Rolle spielen. Zukunftsängste sind durchaus auch Ängste. Und die im Artikel beschriebenen Reaktionen auf die dystopische Gegenwart lassen sich durchaus auch als Selbstermächtigung bzw. "Flucht nach vorne" deuten, wobei meiner Ansicht nach Ängste solche Reaktionen Antreiben. Es handelt sich letztlich also um überspielte Ängste.
Ob jemand gut oder schlecht ist, wird immer von anderen entschieden. Niemand wird von sich selbst denken, dass er ein schlechter Mensch ist, sondern seine Handlungen und Taten stets und immer das das richtige sehen.
Aufgrund des fragmentierten Parteienspektrums in Frankreich war bis vor einigen Jahren immer sicher, dass Faschisten wie die Le Pens nie an die Macht kommen. Deswegen haben viele Franzosen die rechten Parteien im Präsidentschaftswahlkampf als Stimmungsbild gegen die Etablierten gewählt - quasi protest.
Seitdem unter Sarkozy und Hollande das Parteienspektrum sich mehr oder weniger aufgelöst hat und mit Macron für die Mitte(-rechts) nur noch ein Kandidat geblieben ist, hat Le Pen einen ziemlichen Schub erhalten.
Kurzum: die Resultate für Le Pen sind weiterhin ein Symbol für Frustration mit Macron und dem politischen Establishment, aber für viele Wählerschichten in Frankreich immer noch eine Grenze die viele nicht überwinden wollen. Daher Protest im ersten Wahlgang und im zweiten reale Entscheidungen - auch wenn es beim letzten Mal kaum mehr danach aussah.