Unionsfraktionsvize Spahn sieht die Anhebung des Bürgergeldes als falsches Signal und fordert mehr Druck auf arbeitsunwillige Erwerbslose. Sozialminister Heil warnt, Wirtschaft und Soziales gegeneinander auszuspielen.
Aufgrund der starken Inflation leiden Bürgergeldbezieher massiv. Es gibt ja genug Studien, die deutlich zeigen, dass ärmere Haushalte deutlich mehr unter Inflation leiden. Gerade die Lebensmittelpreise sind ja über dem durchschnittlichen Inflationssatz gestiegen und machen bei einkommensschwachen Haushalten halt einen großen Anteil aus. Es ist nur richtig das Bürgergeld zu erhöhen.
Du wirst niemanden zu scheiss Arbeit mit scheiss Lohn zwingen. Alle Leute, die heute zum Mindestlohn arbeiten gehen, machen das doch nur, weil sie zu stolz für Unterstützung durch den Staat sind. Nüchtern betrachtet lohnt sich Arbeit zum Mindestlohn einach nicht.
Bürgergeld soll die Grundbedürfnisse erfüllen. Wenn Leute ab dem letzten Drittel des Monates hungern, ist das doch der komplett falsche Ansatz.
Erhöht den scheiss Mindestlohn! Und zwar ordentlich. Also eher in Richtung 13 - 14 Euro. Dann würde ein Teil der Leute auch arbeiten gehen, weil es einen Anreiz gibt.
Ohne Ausnahmen würde es in den finanziell eher weniger gut betuchten Kultur- und Geisteswissenschaften vermutlich für Menschen ohne Berufserfahrung sehr schwer werden Praktikumsplätze zu finden.
Auch ehrenamtliche Arbeit (mit Vergütung) ist m.E. eine sinnvolle Ausnahme für Geschäftsführer, Vorstände etc. Die haben hoffentlich ohnehin genug aus ihrer eigentlichen Tätigkeit und machen sowas nicht wegen des Gelds.
Generell sollte doch der Ansatz sein: Wenn jemand Vollzeit arbeiten geht, dann muss das Gehalt für die Erfüllung aller Grundbedürfnisse reichen sowie einen gewissen finanziellen Spielraum dem Arbeitenden einräumen. Ich rede nicht von Luxus, aber wenn morgen die Waschmaschine kaputt ist, dann sollte er dafür nicht eine Finanzierung beim nächsten Elektromarkt aufnehmen müssen sondern die ganz regulär aus seinen Rücklagen zahlen können (unter der Annahme er geht finanziell vernünftig mit seinem Einkommen um.).
Personen, die sich schon länger in der Arbeitslosigkeit befinden
Puh das ist ja krass, die Ausnahme kannte ich noch gar nicht. Lohnt sich dann natürlich noch viel mehr als Langzeitarbeitloser eine Tätigkeit aufzunehmen wenn man nicht mal Mindestlohn bekommt /s
• Allen ein „echtes“ Arbeitsverhältnis zu gestehen mit Lohn und Absicherung in allen Sozialversicherungen.
Soll heißen auch Gefangenen oder Personen in sogenannten Werkstätten oder Einrichtungen, welche nicht einmal als sogenannte Arbeitnehmer gelten und stattdessen „Motivationszuwendungen“ oder ähnliches erhalten.
Warum sind Konservative eigentlich so ekelhafte Menschen? Ich mein "wenn der nicht arbeitet, soll der Hungern" ist doch einfach nur eine asoziale Einstellung.
Weil sie eigentlich menschenverachtend reaktionär sind. Konservativ hat in der heutigen Zeit keine sinnvolle Bedeutung mehr und wird nur vorgeschoben. Man ist kein widerliches Arschloch, man ist aus Tradition ein widerliches Arschloch und deswegen darf man das.
Es widerspricht auch explizit den Lehren von Jesus Christus, der in einem Gleichnis dem Tagelöhner, der nur einen halben Tag arbeitet, denselben (Mindest-)Lohn zugesteht wie dem Tagelöhner, der den ganzen Tag arbeitet. Weil jener sonst nämlich hungern müsste. In anderen Geschichten setzt er sich sogar dafür ein, dass Menschen, die gar nicht arbeiten nicht hungern müssen. Irrer Typ.
Die Haltung traf vor 2.000 Jahren in vielen Köpfen auf ähnlich großes Unverständnis wie heute: „Wer sich sein Essen nicht genauso hart wie ich verdient hat, soll gefälligst hungern! Und für seine Umstände ist jeder vollständig selbst verantwortlich!!1“.
Aber naja, Wortspiele über das C im Parteinamen gab es schon genug in Jahrzehnten voller geeigneter Anlässe. Das spare ich mir jetzt einfach.
Es gibt ja genug Studien, die deutlich zeigen, dass ärmere Haushalte deutlich mehr unter Inflation leiden.
Ich mein, macht ja Sinn. Die Wohlhabenderen müssen eventuell auf Luxus verzichten, der Mittelstand muss auf Luxus verzichten und die untere Schicht hat keinen Luxus auf den sie verzichten kann, also muss an grundlegendenen Sachen gesägt werden wenn das Geld weniger wert ist.
UND gerade Sachen die nicht Luxus sind sind deutlich über der gemittelten Inflation gestiegen. Preise für Essen, Miete, Energie sind deutlich stärker angezogen. Dass da geschimpft wird, dass da 12% ja die Inflation überkompensieren würde verkennt komplett die Realität wofür da Geld ausgegeben wird und wie viel teurer das geworden ist.
Du untersschätzt, wie viel man mit Mindestlohn raushat. Das sind nämlich derzeit etwa 1450€ netto. Das Medianeinkommen liegt bei etwa 2300€. Viele wollen einen Mindestlohn, der ein komfortables Mittelschichtsleben ermöglicht, aber das kann unmöglich die Aufgabe eines Mindestlohns sein. Das würde die Schere zwischen arm und reich erheblich vergrößern, weil es die mittleren Einkommen weiter entwertet relativ durch den Vergleich und absolut durch die höheren Preise. Stattdessen ist der Mindestlohn nur genau dazu ein sinnvolles Mittel, um einen Mindeststandard festzulegen, den wir als Gesellschaft für Erwerbsarbeit sehen wollen. Dafür ist der Mindestlohn schon lange ausreichend, so wie er ist. Meiner Ansicht nach sogar zu hoch, weil man nicht zwischen Vollzeit und Minijobs trennt. Die Löhne darüber müssen steigen.
Was ist denn der Mindeststandard? Und warum ist es gleich bequemeres Mittelschichtleben, wenn man seine kaputte Waschmaschine von seinen Ersparnissen ersetzen kann und nicht mit der Finanzierung bei Saturn?
In NRW ist der Mindestlohn Netto übrigens 1375 Euro.
Finanzier davon mal eine Wohnung, Mobilität und Lebensmittel (sowie sonstige, notwendigen Ausgaben wie zum Beispiel Kleidung etc).
Von 1375€ kann man doch leben. Sicher ist das Geld dann knapp und große Sprünge, sowie schöne Innenstadtlage in einer Schwarmstadt sind nicht drin, aber das ist doch völlig in Ordnung.