Die RAF-Verdächtige Daniela Klette meldet sich aus der Haft: Der Vorwurf des versuchten Mordes sei „konstruiert“, sie wirft dem Staat „Eskalation“ vor.
Auch den Vorwurf des versuchten Mordes, weil bei den Überfällen Schusswaffen eingesetzt wurden, weist Klette zurück: Für Menschen der revolutionären Linken wäre dies niemals infrage gekommen. „Beim Kampf um Befreiung geht es doch gerade auch um eine Welt ohne Gier nach Geld[...]
Bei einem Überfall 2015 in Stuhr wurde auf den Beifahrer eines Geldtransporters geschossen
Uns ging es nie um Geld und wir würden nie jemand ermorden, aber auf so einen Geldtransportfahrer wird man ja wohl schießen werden!
In einer Stellungnahme, die der taz vorliegt, nennt die 65-Jährige den Vorwurf der Staatsanwaltschaft Verden gegen sie und die weiter flüchtigen Garweg und Ernst-Volker Staub, dass sie eine „skrupellose Bande“ gewesen seien, die mehrere Raubüberfälle begangen habe, „konstruiert“.
Nach Lesen des Artikels kommt mir nur eins konstruiert vor
Hm, so einfach ist es ja auch nicht. Wenn du untergetaucht bist und in der Illegalität lebst, dann ist es halt schwer, an Geld zu kommen. Und auch wenn Leute nicht im Kapitalismus leben wollen, müssen wir es doch alle tun. Deswegen würde ich sagen, dass ist schon ne realistische Aussage, dass es nicht um die Bereicherung mit Geld ging, sondern eher um die finanzielle Absicherung. Und auch die Aussagen, es wäre nur um eine Drohkulisse gegangen, sind jetzt auch nicht so abwegig. Denn schließlich ist niemand verletzt worden.
Und gleichzeitig musst du dir halt wirklich vor Augen führen, wie repressiv unser Staat gegen alle linken, alternativen Lebensrealitäten vorgeht. Also egal, wie wir jetzt den Militarismus der RAF finden, ist ja die Reaktion seitens des Staatsapparates und der Medien schon sehr eingenommen. Und das muss kritisiert werden.
Ich kann beide Seiten Scheisse finden... und kann ehrlich auch Klettes Lebensweg irgendwie verstehen. Aber sich dann nachher so auf das hohe Ross zu setzen finde ich albern und eben... konstruiert.